Oltner*innen ohne Stimmrecht
Hallo liebes Kolt-Team
First of all, ich finde das neue Format super! Ich sag nur: personalisiertes Grusswort. Mega cool.
Ich schreibe euch, weil mir im Artikel «Eine Stimme für jene, die bei den Wahlen keine haben» aus der Ausgabe 3009 etwas gefehlt hat. Ich finde es ein wichtiges Thema, dass rund ein Drittel der Oltnerinnen und Oltner von demokratischen Vorgängen ausgeschlossen ist, nur weil sie auf dem Papier keine Schweizer*innen sind. In dem erwähnten Beitrag wurden Personen porträtiert, welche seit kurzem in Olten leben. Dass auch sie ein Recht auf Mitbestimmung haben sollten und ihre Meinung zu dem Thema wichtig ist, steht für mich ausser Frage. Ich hätte mich aber darüber gefreut, wenn man auch Oltner*innen befragt hätte, welche seit sehr langer Zeit schon in unserer Stadt leben und diese auch mitgestalten wollen. Menschen, die im jungen Erwachsenenalter in die Dreitannenstadt kamen, um hier zu arbeiten und sesshaft wurden. Menschen, die im Kindesalter mit ihrer Familie in die Schweiz kamen und die gesamte Schulzeit hier absolviert haben. Menschen wie ich, die hier in Olten geboren wurden, für die diese Stadt von Grund auf Heimat ist. Einige von uns leben schon sehr lange hier ohne die Möglichkeit, einen Schweizer Pass zu bekommen, nicht weil sie nicht wollen, sondern weil es das System erschwert oder gar verunmöglicht. Wir alle sind auch waschechte Oltner*innen und möchten in politischen Belangen mitbestimmen, wenn es um unser Städtlein geht.
In diesem Sinne hätte ich mir im Rahmen eures Beitrags etwas mehr Diversität gewünscht und gerne gesehen, dass auch diese Gruppe zu Wort kommt.
Danke für eure tolle Arbeit.
Johan Gass
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