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Stadtchile und -Chileterrasse

Ig freue mi, dass mir uf d Initiative vo der Redaktion vom KOLT do i der Stadtchile zämesitze für mitenand es Thema z bespräche, wo im Grund alli Oltner agieng.
25. Oktober 2021
Martin Eduard Fischer

Das us ganz verschidnige Gründ. Der erst isch dä:

Eusi Stadtchile vo 1805-13 isch no zu-n-ere Zyt bauet worde, wo´s z Olten no weder e-n-Iiwohnergmeind no-n-e Bürgergmeind, auch keini Chilegmeinde gäh het, zu-n-ere Zyt also, wo euses Stedtli no-n-e Einheitsgmeind gsy isch mit knapp 1300 Iiwohner, also chliner gsy isch als die grössere Dörfer rings ume.

D Stadtchile isch also 1. so öppis wie d Muetter-Chile vo allne Oltner.

2. Si isch über guet 100 Johr vo eusere Gschicht au s geistige und kulturelle Zentrum vo der Stadt und der Region gsy und chönnt das wider wärde.

Si isch 3. hüt no der schönst und wichtigst öffentlich Bau vo eusere Stadt und si „ghört“ 4., au wenn si hüt unter der Verwaltig vo der christkatholische Pfarrgmeind stoht, eigentlich allne Oltner. Und mir hätte-n-is gruusig müesse schäme, wenn sich d Stadt nit wenigstens mit eme-n-e aaständige Biitrag a de Chöschte vo der Renovation beteiliget hätt, wo do vor Churzem mit vil Sachverstand und mit grossem Iifüehligsvermöge abschlosse worde-n-isch.

D Stadtchile isch 5. aber au – numme gspüre das leider nümm alli Lüt, will die meiste vo eus i eusere lärmige und unruhige Zyt s Gspüri derfür verlore hei – au e-n-uralte Chraft-Ort.

Das cha übrigens au unbewusst der Grund sy, worum as d Stadtchile so-n-e Huuffe Lüt aazieht, wo eigentlich niene „deheime“ sy.

S isch eim um d Stadtchile ume eifach wohl.

Me cha das au würklig teste: Wär no gspürt, wie me schnuuft cha´s usprobiere: Me lauft vom Egge Baslerstross/Konradstross, also vom Nobi Jud a über d Konradstross denn Richtig alti Chrone, a der Chileterrasse noh, am alte Chrone-Brunne verby. Und uf der Höchi vom Brunne gspürt me, wenn me sich´s bewusst macht, plötzlich : Hoppla, jetz schnuuf ig plötzlich vil tiefer i Buuch abe. Und das Gfühl hebt a bis a Egge vo der Chilegass. Probieret`s einischt us!

A ne Ort, wo´s eim eifach wohl isch, goht me gärn. Amene Ort, wo`s eim eifach wohl isch, bliibt me gärn. Und s Rächt do z sy hei grundsätzlich alli.

Leider isch das mittlerwile zumene Problem worde: Wo Lüt zäme chöme git`s Betrib, Dräck, mängisch Lärm, öppe-n-einist Krach. Wie weniger as d Lüt erzoge oder vo Huus us gwöhnt sy uf enander Rücksicht z näh, wie meh as me glaubt me bruuch sich vo niemerem i sinere „persönliche Freiheit“ loh ii z schränke, desto meh git`s au Konflikt. Drum bruucht`s i eusere Gsellschaft au RegleVil cha me-n-aber au vermiide, wenn me settigi Rüüm besser benutzbar macht. Wenn me nit wott, as d Lüt uf der Chilestäge hocke, muess me derfür sorge, dass me süscht neume guet und gäbig cha sitze. Ig rede nit vo Stüehl, wo me z letscht muess us der Dünnere fische, wills eifach so Duble git, wo nüt Gschiiters wüsse z mache, aber ig dänke zum Bispil a Rundbänk, wo me so müesst platziere, as es e Gattig macht, a Sälbstdiziplin und a gnue Abfall-Chübel, wo e chly hüffiger sette gläärt wärde, a-n-es Verbot s „gwöhnliche Volk“ mit transportable Musig-Alaage ungfroogt luutstarch a sine private musikalische Vorliebine lo teil z näh, a-n-es Verbott vor de-n-Iigäng zu der Chile am Bode z hocke oder z ligge und z letschtemänt au a vermehrti Kontrollgäng vo de „Stadtwächter“Wär nit weiss, wie me sich uffüehrt, ghört gmahnet, im Widerholigsfall furtgschickt oder büesst. Und no öppis: i-n-ere Fuessgängerzone bruuchts keini E-Trotti oder „Mini-Harley-Breitreife-Elektro-Töffli“ zum Zeige, as me-n-au öpper isch. Mir sy früehner a der innere Baslerstross gwohnt, wo me mit de gleaste und ufgmotzte Plagörichäre mit de-n-iibauete Zuesatz-Luutsprächer uf em Ufriss no ungstrooft het chönne Imponierrundine dräihe. Das bruucht`s jetz in der „verchehrsfreie“, beläbte Chilegass wäg dene neue Ersatzmittel für Fuessamputierti miner Meinig noh au nit. Churz: Regle sy numme sinnvoll, wenn si au iighalte, kontrolliert und duregsetzt wärde.

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