Zum Gastbeitrag “Geplantes Scheitern?”
Die Autoren geben mit dem Zitat von Brecht die Situation wieder, die in Olten zu Beginn des 21. Jahrhunderts herrschte und ihren Gipfel 2013 in der „Finanzkrise“ nach Ausbleiben der Atel-Millionen erreichte. Sie blenden aus, dass sich seither in Olten viel zugunsten kultureller Einrichtungen und Anlässe verbessert hat. Damals wurde ernsthaft über eine Schliessung des Museums mit Verkauf der Bilder von Hodler diskutiert. Als Reaktion wurde der Verein Pro Kultur Olten gegründet. Unvergessen ist die grosse Manifestation in der Kirchgasse. Nach einer sehr erfolgreichen Petition an die Stadtregierung haben sich Unterstützungskomitees gebildet, die den seit Jahrzehnten verzögerten Umbau des Museums mitfinanzieren wollen. Auch im Gemeindeparlament hat sich der Wind gedreht und der Kredit für den Wettbewerb wurde mit grosser Mehrheit bewilligt.
In allen Gremien wurden zuvor seit Jahrzehnten alle Varianten diskutiert, angefangen von einem Neubau auf der grünen Wiese, Renovation des jetzigen Museums mit und ohne Einbezug des ehemaligen Naturmuseums, mit und ohne Anbauten oder gar Verzicht auf ein Kunstmuseum. Weil eine Sanierung der maroden Kirchgasse Nr. 8 unverhältnismässig aufwändig wäre und erst noch kein Raum für die Bilderdepots entstünde, wurde den Architekten das Gebäude Kirchgasse 10 mit einem Anbau vorgegeben. Die von den Autoren vorgeschlagene Kombination beider Gebäude Kirchgasse 8 und 10 ist daher schon lange aus dem Rennen gefallen.
Wollte man diese trotz aller Nachteile wieder aufs Tapet bringen, wäre das ein Rückfall ins Jahr 1983, dem Amtsantritt Peter Killers, und man käme nach Jahren mit unendlichen Diskussionen wohl zum gleichen Schluss wie die Wettbewerbskommission 2021 mit dem Siegerprojekt „Vedo dove devo“. Dieses hat ja auch den Vorteil, dass es gegen den Munzingerplatz geöffnet ist und diesen damit aufwertet. Lassen wir doch jetzt die Architekten ihr Projekt bearbeiten und optimieren, bevor man an Details herummäkelt. Deshalb sollten nun alle an einem erneuerten Museum Interessierten (und zu diesen gehören wohl auch die Autoren) am gleichen Strick ziehen, den nun einmal gefassten Entschluss akzeptieren, die alten Ressentiments vergessen und das Projekt mit allen Mitteln unterstützen. Statt Brecht zu zitieren, wäre es besser, an die Zukunft des Museums und dessen Schatzkammern zu glauben.
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