Skip to main content

65‘000 Franken an Auktion: Oltner Flugpost-Briefmarke nach Todessturz als Anlage begehrt

Rekordpreis von 65‘000 Franken für Briefmarken, die es eigentlich gar nicht geben dürfte: Am Dienstag, 3. Mai 2022 wurde ein Viererblock der Oltner Flugpost-Briefmarke von 1913 nach einem Bietgefecht zu einem absoluten Höchstpreis versteigert.
3. Mai 2022
Die vier Oltner Flugpost-Briefmarken von 1913 im damaligen Wert von je 50 Rappen waren einem Bieter stolze 65‘000 Franken wert.

Auf den Tag genau waren es am Auktionstag 109 Jahre her seit dem tragischen Todessturz von Pilot Ernst Reich in Olten: Anlässlich des Flugtags in Olten hätte eine Briefmarke herausgegeben werden sollen, die deshalb als Flugpostmarke bezeichnet wurde. Wegen des tragischen Unfalls, und weil der Ersatzpilot Oskar Bider wegen schlechten Wetters nicht starten konnte, wurde die Briefmarke aber nicht verausgabt: Die Flugmarke hätte nur gedruckt werden sollen, wenn Pilot Reich erfolgreich in Olten eingetroffen wäre. 

Drei Mio. Prozent Wertsteigerung 

Es gab deshalb nur Probedrucke in hellgrüner Farbe, die ohne Gummierung in der Kleinstauflage von 24 Exemplaren produziert wurden – heute für Sammlerinnen und Sammler von Briefmarken eine absolute Rarität und deshalb so viel wert: An der globalen Versteigerung des Auktionshauses Rapp in Wil (SG/Schweiz) lieferten sich Bietende im Saal und im Internet ein regelrechtes Gefecht, so dass der Schätzwert um ein Vielfaches übertroffen wurde. Der Frankaturwert der vier Briefmarken lag 1913 bei je 50 Rappen; der Verkaufspreis kletterte dieses Jahr schliesslich auf 65‘000 Franken empor – eine Wertsteigerung von 3,25 Millionen Prozent, oder pro Jahr knapp 30‘000 Prozent Gewinn. Der Grund für diesen Höchstpreis lag laut Marianne Rapp Ohmann, Geschäftsführerin des Auktionshauses Rapp, unter anderem auch daran, dass der versteigerte Vierblock noch der einzig existierende sein dürfte, der erst noch in bester Erhaltung erworben werden konnte.

Exklusive Raritäten besonders gefragt

Die Briefmarkenauktion von Montag, 2. bis Mittwoch, 4. Mai 2022 steht ganz im Zeichen der Flucht in Sachwerte und von Inflationsbefürchtungen: Wer sich in Briefmarken-Raritäten auskennt, nutzt die Chance, an einer der grössten weltweiten Versteigerungen mitzubieten. Die Nachfrage nach derart seltenen Stücken sei heute weit grösser als das Angebot, «weshalb zum Teil exorbitante Preise bezahlt wurden – dieser Trend akzentuiert sich immer eindeutiger und zeigt sich auch an dieser Oltner Flugpostmarke besonders deutlich», sagte Rapp Ohmann. 

Grosse Nachfrage und Wartelisten

Das Auktionshaus Rapp versteigert nebst Briefmarken auch Münzen, Uhren, Schmuck und Luxushandtaschen. Viele bieten diese Woche aus aller Welt über das Internet mit. Die Internetbeteiligung sei erneut enorm gestiegen, stellt Marianne Rapp Ohmann fest. Gleichzeitig lockt die stimmungsvolle Auktionsatmosphäre mit gediegenem Rahmenprogramm nach der Corona-Krise täglich bis am 6. Mai wieder viele Kauflustige aus aller Welt in den Auktionssaal. Ein grosses Augenmerk liegt diesen Mittwochabend, 4. Mai nach der Briefmarkenversteigerung auf der Auktion von Luxusarmband- und Taschenuhren: Im stark wachsenden Luxussegment für «Pre-Owned-Uhren» werden beispielsweise aufgrund der grossen Nachfrage nach Uhren von Rolex oder Patek Philippe für gewisse Modelle Wartelisten mit langen Fristen geführt. Denn immer mehr – auch jüngere – Menschen entdecken aufgrund ihres Stilbewusstseins und der weltpolitischen Lage edle Sachwerte als sichere, Freude bereitende Anlage. Der Donnerstagnachmittag, 5. Mai, steht ganz im Zeichen von auserlesenem Schmuck und funkelnden Diamanten – zum Beispiel ein hochkarätiger Diamantring für geschätzte 40’000 Franken. Am Freitagnachmittag und -abend werden Münzen, Medaillen, Banknoten und Orden versteigert, darunter ein besonders wertvoller Schweizer Fünfliber, der auf 20‘000 Franken geschätzt wird, oder als ausgefallenes Los sogar eine Original-Olympiafackel von London aus dem Jahr 1948 mit Friedens-Symbolkraft im Rahmen einer Olympiasammlung. Sie dürfte ebenfalls einige Tausend Franken kosten. Auf Samstag, 7. Mai, ist eine reine Online-Auktion angesetzt: Am Mittag wird eine kleine Porzellansammlung – darunter seltenes Keramikgeschirr mit Picasso-Motiven – und am Nachmittag werden Schmuck, Uhren und Luxushandtaschen an die Meistbietenden verkauft.

Detailprogramm: Auktion vom 2. bis 7. Mai 2022

Noch bis am 7. Mai 2022 finden im Auktionshaus Rapp in Wil (SG, Schweiz) Versteigerungen für Schmuck, Uhren, Handtaschen, Münzen und Briefmarken statt. Angeboten werden Raritäten für viele Millionen Schweizer Franken. Die Nachfrage übersteigt das Angebot im Moment bei Weitem. 

Mittwoch, 4. Mai, Vor- und Nachmittag: Briefmarken
Mittwoch, 4. Mai, 17.15 bis später Abend: Armband- und Taschenuhren
Donnerstag, 5. Mai, 13.30 bis später Abend: Schmuck
Freitag, 6. Mai, 13.30 bis später Abend: Münzen, Medaillen, Banknoten und Orden
Samstag, 7. Mai, 12.00 bis 12.45: kleine Porzellansammlung (nur Online-Auktion)
Samstag, 7. Mai, 13.00 bis später Abend: Schmuck, Uhren, Luxushandtaschen (nur Online-Auktion)

Über das Auktionshaus Rapp

Das Auktionshaus Rapp in Wil (SG) zählt zu den bedeutendsten Briefmarken- und Münzenauktionshäusern der Welt und hat sich in den stark wachsenden Luxusauktionsmärkten für Schmuck, Uhren und Handtaschen etabliert. In der über 50-jährigen Geschäftstätigkeit wurden Raritäten und Pretiosen für weit mehr als eine halbe Milliarde Schweizer Franken versteigert. 

Möchtest du den Artikel teilen?


Schreiben Sie einen Kommentar