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Aarburg: Jahresrechnung 2021

Die Erfolgsrechnung 2021 der Einwohnergemeinde Aarburg schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 4‘808‘333 ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von CHF 10‘800.
22. März 2022

Die Rechnungsabschlüsse der vergangenen vier Jahre zeigen ein eindrucksvolles Bild. Alle haben sie nämlich weit über Budget abgeschlossen. Aarburg ist finanziell auf Kurs. Die Liquidität ist gewährleistet. Auf dieser Basis haben in den letzten vier Jahren Schulden von 8 Millionen Franken abgebaut werden können. Im Vorjahr hat das Kräfteverhältnis Fremdkapital zu Finanzvermögen dazu geführt, dass die Netto-Verschuldung erstens beträchtlich gesunken und zweitens sich die Pro-Kopf-Verschuldung innerhalb der Gemeinde erstmals seit Jahrzenten unter dem kantonalen Richtwert befunden hat. Im Rechnungsjahr 2021 führt die Gemeinde diesen Trend fort. 

Mit Ausnahme einiger weniger Bereiche, verzeichnen die übrigen Funktionen kleine bis erhebliche Budgetunterschreitungen, oder im Fall von reinen Ertragspositionen wie den Bereichen Volkswirt-schaft sowie Finanzen und Steuern – Überschussverrechnung ausgenommen – Mehrerträge gegenüber dem Budget. 

Eine Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie war und ist vor allem mit längeren Lieferzeiten in der Materialbeschaffung und mit Einschränkungen bei Gesellschaftsanlässen spürbar, hat aber nur geringe monetäre Auswirkungen auf das Rechnungsergebnis. Die Benützungsgebühren und die Mietzinsinnahmen zum Beispiel, sind aufgrund behördlicher Massnahmen alles in allem zurückgegangen. Zusätzlich wurde erneut pandemiebedingtes, nicht budgetiertes aber behördlich verordnetes Verbrauchsmaterial benötigt. 

Eine Zunahme des Gesamtsteuerertrags, wie sie die Rechnung 2021 zeigt, war nicht vorherzusehen. Dies hängt insbesondere damit zusammen, dass entgegen der Prognose deutlich mehr Einkommenssteuerertrag aus früheren Jahren in Rechnung gestellt werden konnte. Weiter ist im Gesamtertrag auch ein erheblicher Anstieg beim Steuerertrag der juristischen Personen (Aktiensteuern) enthalten. 

Allein letzterer zeigt ein Plus von rund CHF 1,35 Millionen. In beiden Fällen ist von einem einmaligen Effekt auszugehen. 

Wo im Vorjahr noch eine gewisse Zurückhaltung in den Unternehmen aufgrund Corona spürbar war, wurde diese im 2021 mit höheren Steuerzahlungen kompensiert. Zudem verzeichnen alle Sondersteuern Budgetüberschreitungen. 

Der betriebliche Aufwand der Einwohnergemeinde beträgt CHF 28‘814‘119. Budgetiert waren CHF 30‘172‘100. Es resultiert ein Minderaufwand von CHF 1‘357‘981 oder minus 4,5 %. Der betriebliche Ertrag weist einen Betrag von CHF 33‘370‘394 aus. Dem gegenüber steht ein Budget von CHF 29‘832‘700, was einem Mehrertrag von CHF 3‘537‘694 oder einem Plus von rund 12 % entspricht. Der Erfolgsausweis zeigt eine Selbstfinanzierung von CHF 6‘763‘584 (in der Privatwirtschaft nennt man diesen Wert „Cashflow“) respektive einen Selbstfinanzierungsgrad von rund 197 % (Vorjahr: 210 %), bei Nettoinvestitionen von CHF 3‘432‘231. Ein Selbstfinanzierungsgrad von über 100 % weist im Übrigen auf eine hohe Eigenfinanzierung hin. 

Der Finanzierungsüberschuss von CHF 3‘331‘353 ist somit um CHF 6‘474‘153 besser ausgefallen als budgetiert. Dies liegt einerseits am guten Rechnungsergebnis, anderseits an den geringeren Investitionen als vorgesehen. Nichtsdestoweniger führt diese Abweichung zu einer Abnahme der Nettoverschuldung. Die Nettoschuld per 31.12.2021 beträgt neu rund CHF 17,2 Mio. oder, bei 8‘576 Einwohnern (Stand per 31.12.2021), CHF 2‘008 pro Einwohner (Vorjahr: CHF 2‘403). Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde innerhalb des Jahres 2021 somit wieder um rund CHF 400 reduziert und befindet sich erneut unter dem Kantonsrichtwert von CHF 2‘500 pro Kopf. Letzterer wurde als allgemein tragbar eingestuft. 

Zu beachten ist, dass der Selbstfinanzierungsgrad kein stabiler Wert ist, sondern von Rechnungsjahr zu Rechnungsjahr, im Vergleich zwischen Ergebnis und Investitionsvolumen, zum Teil überdurchschnittlich variieren kann. 

Trotz geringerer Investitionen als budgetiert, war das Nettoinvestitionsvolumen im allgemeinen Haushalt mit CHF 4,4 Millionen (exklusive Darlehensrückzahlung) beachtlich. Dennoch fand wieder ein Schuldenabbau von 1 Million Franken statt. Der Stand der langfristigen Darlehen beträgt per 31.12.2021 CHF 24‘000‘000, jener des kurzfristigen Anteils an den langfristigen Verbindlichkeiten CHF 4‘000‘000, was einem Schuldentotal per 31.12.2021 von CHF 28‘000‘000 entspricht (Vorjahr CHF 29‘000‘000). Ungeachtet umfangreicher und notwendiger Investitionsvorhaben wird der Schuldenabbau systematisch weiterverfolgt. 

Bezeichnung/Basiswerte in Tausend Franken  Rechnung 2021 Budget 2021 Rechnung 2020 
Betrieblicher Aufwand ohne Abschreibungen 27‘122 28‘401 27‘004 
Abschreibungen 1‘692 1‘771 1‘599 
Betrieblicher Ertrag ohne Steuerertrag 10‘075 9‘850 9‘704 
Steuerertrag 23‘295 19‘983 20‘725 
Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (-= Verlust) 4‘556 -339 1‘826 
Ergebnis aus Finanzierung (- = Verlust) 290 350 218 
Operatives Ergebnis (-= Verlust) 4‘846 11 2‘044 
Ausserordentliches Ergebnis (-= Verlust) -38 
Gesamtergebnis Erfolgsrechnung (-= Verlust) 4‘808 11 2‘044 

Die Jahresrechnung 2021 kann auf www.aarburg.ch unter der Rubrik Verwaltung/Veröffentlichungen abgerufen werden. 

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