“Frag mich, wo ich zu Hause bin – Geschichtensammlung der Neuen Schweiz”
Über 50% der 15-Jährigen in der Schweiz haben einen Migrationsgeschichte (OECD, 2018), knapp 40% der gesamten Bevölkerung Mehrfachzugehörigkeiten: Transnationale Lebenswelten und Mehrfachidentitäten sind für viele Menschen in der Schweiz gelebte Normalität. Die Erfahrungen postmigrantischer Schweizer*innen mit und ohne Schweizer Pass finden aber erst selten gesellschaftliches Gehör.
Für alle Kinder und Jugendliche, besonders aber für jene, die Diskriminierungen, Rassismus und anderen Formen der Benachteiligung ausgesetzt sind, sind Schulen ein Ort, an dem sie Anerkennung und Unterstützung erfahren können. Dennoch erhalten Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte häufig weniger Bildungschancen, wie dies im Bildungsbericht Schweiz alle vier Jahre aufgezeigt wird. Das Projekt will diesen Statistiken ein Gesicht geben. Das Institut Neue Schweiz (INES) zeichnet mit den in Erzählcafés und Schreibwerkstätten gesammelten Erfahrungen von Schüler*innen, ehemaligen Schüler*innen, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten ein Stimmungsbild zur heutigen Schulkultur und zeigt auf, vor welcher Herausforderung unsere Gesellschaft und das Bildungssystem steht, um Chancengleichheit für alle zu ermöglichen.
Die Geschichtensammlung umfasst über 40 Texte von Schüler*innen, Eltern und Lehrpersonen über ihre Erfahrungen im Schulalltag. Neben den schriftlichen Texten und Audios liegen zwei vom Regisseur und Dramaturgen Erik Altorfer verdichteten Hörspiele vor. Der Illustrator Michael Mittag fand für einen Text eine Umsetzung als Videoanimation und bebilderte einige der Erzählungen.
Die Vernissage von “Frag mich, wo ich zu Hause bin – Geschichtensammlung der Neuen Schweiz” findet am 18. Juni 2021, 19:30 Uhr, in der Photobastei in Zürich und online statt.
Das Buch ist online abrufbar unter: www.ines-schulgeschichten.ch
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.