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KIFF: Ein Rückblick aufs Corona-Jahr 2020

2020 war für das KIFF ein schwieriges Jahr. Wie alle Kulturinstitutionen und Veranstalter*innen wurde der Verein stark von der Corona-Pandemie beeinflusst und eingeschränkt. Dies widerspiegelt sich auch im Jahresbericht 2020. Die Zahlen sind in keiner Weise mit vorangehenden Jahren vergleichbar. Trotzdem hat das KIFF dank der Ausfallsentschädigung, der Kurzarbeit und den bestehenden Subventionen das Corona-Jahr gut überstanden und schaut zuversichtlich in die Zukunft.
9. Juli 2021
Pressemitteilung

Das Jahr begann im gewohnten Rahmen. Die Saison war bis Ende Juni teilweise fertig geplant, Konzerte und Partys fanden statt. Ab Februar kamen dann die ersten pandemiebedingten Einschränkungen dazu und ab März befand sich das KIFF im Lockdown. Total konnten im Jahr 2020 63 Veranstaltungen im KIFF durchgeführt werden – normalerweise sind es mehr als das Dreifache. Natürlich wirkte sich das auch auf die Besucher*innenzahl aus. In den letzten Jahren fanden immer rund 40’000 Gäste den Weg ins KIFF. Im vergangenen Jahr waren es etwas über 10’000 Besucher*innen. Trotz allem versuchte das KIFF seine kulturelle Breite zu bewahren und so war auch im 2020 für alle etwas dabei – einfach viel weniger. Es waren Konzerte in den Bereichen Rock, Pop, Hip Hop, Indie, World, Metal sowie Partys, Comedy- und Literaturveranstaltungen im Programm.

Dank den weiterlaufenden Subventionen von der Stadt Aarau, dem Kanton Aargau und dem Kuratorium im Wert von 876’000 Franken sowie den Beiträgen aus der Ausfallentschädigung und der Kurzarbeit, konnte sich der Betrieb gut über Wasser halten. Das Neubauprojekt KIFF 2.0 wurde zusätzlich mit Projektierungsgelder von je 367’000 Franken von der Stadt Aarau und dem Kanton Aargau unterstützt. Der sonst hohe Eigenfinanzierungsgrad des KIFF im Bereich von 68% hat aufgrund der Coronapandemie stark gelitten und ist im Jahr 2020 auf 25.7% gesunken.

Personelle Wechsel gab es im Jahr 2020 nur wenige: Der langjährige Programm- und Produktionsleiter Raphael Schemel hat im Oktober eine neue Stelle in seinem Wohnort Schaffhausen im Kulturbetrieb Kammgarn angetreten. Seine Stelle wurde aufgeteilt und so konnten ab September Claudio Keller als Programmleiter und Severin Horn, ehemaliger Praktikant im KIFF, als Produktionsleiter angestellt werden. Bei den Praktikanten gab es im Sommer nur einen Wechsel im Praktikum Kulturmanagement. Der Praktikant Ton/Lichttechnik hat seine Anstellung um ein Jahr verlängert. Ende Jahr hat die Küchenchefin Eveline Bühler das KIFF verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Mit Thomas Meyenberg konnte hier schnell ein Nachfolger gefunden werden. Insgesamt zählte das KIFF-Team 15 bzw. 16 Mitarbeiter*innen zwischen 20 und 45 Jahren.

Die rund 150 Aktivist*innen – die freiwilligen Helfer*innen im KIFF – die durch ihren Einsatz einen Einblick in den Konzertbetrieb erhalten und so teilweise auch gleich den Einstieg in die Kulturbranche finden, hatten im Jahr 2020 nicht allzu viel zu tun. Trotzdem war das KIFF-Team bemüht, den Kontakt in Form von Sitzungen, kleinen Projekten und Online-Veranstaltungen weiter zu pflegen und so den Zusammenhalt zu stärken.

Nach wie vor haben die beiden Aargauer Kulturförderprojekte «BandXaargau» und «kulturdünger» ihren Sitz im KIFF. Der «kulturdünger» unterstützt Kulturprojekte von Jugendlichen unter 26 Jahren mit einem Bezug zum Kanton Aargau. Im Jahr 2020 waren es 26 unterschiedliche Vorhaben, die von dieser finanziellen Starthilfe profitieren konnten. Bei der Eingabe im November gab es mit 17 Gesuchen sogar einen Rekord zu verzeichnen.

Das KIFF fördert weiter das Schaffen von Kultur und Kunst durch die Vermietung des Atelierturms in der Futterfabrik. Auch im 2020 mieteten verschiedene Künstler*innen und andere kreative Köpfe die insgesamt 14 Räume. Seit April 2020 ist das von Künstler*innen selbstverwaltete beletage im Atelierturm beheimatet. Es versteht sich als Zentrum der bildenden Kunst im KIFF, als Labor und Ausstellungsraum, in dem etwas Neues entstehen kann und Altes neu entdeckt wird. Vor den Sommerferien konnte die erste Vernissage gefeiert werden. Insgesamt fanden im vergangen Jahr 3 Ausstellungen im beletage statt.

Im Juni 2020 haben Hansueli Trüb und sein Team den Fabrikpalast, das Haus für innovatives Figurentheater, welches seit 20 Jahren in der Futterfabrik beheimatet ist, verlassen. Das Figurentheater wird in die Bühne Aarau mit den Spielorten Tuchlaube und Reithalle integriert. Im Sommer und Herbst 2020 war das KIFF-Team damit beschäftigt, den Raum zu renovieren und für Vermietungen und kulturelle Anlässe vorzubereiten. Geplant war eine Bespielung ab Winter 2020/21, die aber leider nicht stattfinden konnte. Dennoch wurde der Raum weiterhin regelmässig für private Proben im Theater – und Kulturbereich vermietet.

Neubauprojekt KIFF 2.0
Das Neubauprojekt KIFF 2.0 hat auch im vergangenen Jahr einiges an Ressourcen beansprucht. Im Frühling 2020 hatte das KIFF zusammen mit der Stadt Aarau und dem Kanton Aargau nach einer ersten Überarbeitung des Wettbewerbsprojektes entschieden, welche Variante des Neubauprojektes in einem Vorprojekt weiterverfolgt wird. Diese Variante enthält nach wie vor Kulturproduktionsräume (Bandräume, Ateliers, Büroplätze für Kultur- und Kreativwirtschaft), eine mögliche Drittnutzung durch das Radio Kanal K und eine öffentliche Gastronomie. Jedoch wurde bereits vor dem Vorprojekt aufgrund der finanziellen hohen Kosten versucht, in allen Bereichen Flächen und Volumen zu reduzieren.

Bereits Mitte September konnte dank umfassenden Vorarbeiten mit dem Vorprojekt gestartet werden. Schon im Rahmen des Vorprojektes hat sich gezeigt, dass der Neubau des KIFF kein herkömmliches Bauprojekt ist und es durch seine Einzigartigkeit alle Beteiligten immer wieder auf verschiedenen Ebenen fordern wird. Nach wie vor wird viel Wert auf eine ganzheitliche Erlebnisqualität für unterschiedliche Arten von Veranstaltungen und Zielgruppen gelegt.

Das Vorprojekt des Neubauprojekts KIFF 2.0 konnte im Mai 2021 beendet werden. Aktuell arbeitet das Projektteam am Bauprojekt, das voraussichtlich im Herbst 2021 abgeschlossen wird. Geplant ist nach wie vor, dass das neue KIFF im Winter 2024/25 eröffnet werden kann.

Aussichten
Bereits im Frühling 2021 konnten erste neue Projekte wie das Residenz-Programm in Zusammenarbeit mit der Stadt Aarau umgesetzt werden. Nach ersten kleinen Konzerten und Veranstaltungen im April und Mai sind im August 2021 vereinzelte Sommerbespielungen auf Aussenplätzen angedacht und das KIFF hofft, diese auch effektiv durchführen zu können. Hierzu gibt es bald mehr Informationen. Die eigentliche KIFF-Saison mit Beginn im September steht in den Startlöchern. Wenn alles gut geht, erwartet uns im Herbst/Winter 2021 eine Veranstaltungssaison fast wie vor der Pandemie. Das KIFF ist zuversichtlich und vor allem vorfreudig, die Türen wieder im gewohnten Rahmen für das Publikum zu öffnen.

Der gesamte Jahresbericht: https://www.kiff.ch/upload/cms/user/210527_Jahresbericht-2020_Web.pdf

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