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sbo: Dotationskapital erneut höher verzinst

Die Jahresrechnung 2021 der Städtischen Betriebe Olten (sbo), über welche das Gemeindeparlament am 19. Mai befindet, weist einen Jahresgewinn nach Verzinsung von rund 1,4 Mio. Franken aus. Im Vorjahr hatte eine einmalige Auflösung der stillen Reserven für ein Ausnahmeergebnis von 76,7 Mio. Franken gesorgt. Wie schon in den beiden Jahren zuvor konnte die Verzinsung des Dotationskapitals gegenüber der Einwohnergemeinde um 0,5 Mio. Franken erhöht werden.
6. Mai 2022

Der höhere Betriebsertrag gegenüber dem Budget ergibt sich vor allem aus den höheren Absätzen bzw. Umsätzen im Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme infolge kälterer Witterung und ab dem zweiten Halbjahr gestiegenen Preise. Der zum Ertrag proportional gestiegene Betriebsaufwand ist ebenfalls auf den Geschäftsbereich Erdgas/Biogas/Wärme zurückzuführen. Die ordentlichen Abschreibungen fallen leicht tiefer als budgetiert aus.

Schlussendlich resultiert ein um 1.4 Mio. Franken höheres Betriebsergebnis gegenüber Budget. Infolge höherer Dividenden bei der AVAG-Beteiligung fiel das Finanzergebnis über Budget aus. Nach der Verzinsung des Dotationskapitals kann trotz höherer Rückstellungen ein Jahresgewinn auf Budgetniveau ausgewiesen werden. Der Jahresgewinn liegt infolge der einmaligen Auflösung der stillen Reserven im Jahr 2020 unter dem Vorjahresergebnis.

Die Nettoinvestitionen betragen rund 8.8 Mio. Franken. Bei der Elektrizität wurde nebst dem Ausbau der öffentlichen LED-Beleuchtungen vor allem in Trafostationen, Mittelspannungs- und Niederspannungsleitungen investiert. Für den Ausbau des Swisscom-Fernbetriebszentrums konnte ein Contracting-Vertrag abgeschlossen werden, für den in einer ersten Etappe Investitionen in sechs Transformatoren getätigt wurden. Und auch für die Erweiterung der Produktionsanlagen von Lindt & Sprüngli wurden die erforderlichen Netzausbauten in Angriff genommen. Im Bereich Gas-/Wärmeversorgung wurden vor allem Erneuerungsinvestitionen vorgenommen, indem Grauguss- und Duktilgussleitungen ersetzt wurden; meist im Relingverfahren, so dass die jeweiligen Strassenabschnitte nicht grossflächig beeinträchtigt wurden. Zudem erstellten die sbo eine Machbarkeitsprüfung für Wärmeverbünde und unterschiedliche Gasnetzszenarien, welche in diesem Jahr weiter konkretisiert werden. Die Eigenkapitalquote reduziert sich von 73.6 % im Vorjahr auf 69.7 % im laufenden Jahr bei einer höheren Bilanzsumme. Die hauptsächlichen Veränderungen ergeben sich beim Umlaufsvermögen mit der Abnahme der flüssigen Mittel und der Zunahme bei den Forderungen und den aktiven Rechnungsabgrenzungen, beim Anlagevermögen aus der Netto-Zunahme der Sachanlagen und der Zunahme der Finanzanlagen, was vor allem auf das von der sbo gewährte Aktionärsdarlehen an die a.en für das neue Betriebsgebäude zurückzuführen ist.

Trimbacher «Trinkwasser-Aorta» saniert

Das Wasserleitungsnetz wurde auf einer Länge von 1.3 km saniert. Eine spezielle Herausforderung stellte die durch eine Bebauung notwendig gewordene Verlegung der Pump- und Hauptverteilleitung DN 400 ins Reservoir Dürrenberg dar. Denn einerseits handelt es sich bei dieser Leitung um die „Aorta“ der Trinkwasserversorgung Trimbachs und andererseits erfolgten die Arbeiten in steilem Gelände und bedingten einen Unterbruch der Leitung. Mit umsichtiger Planung und behutsamen Arbeiten konnte die Leitung im Frühjahr 2021 ohne Zwischenfälle und zeitgerecht wieder in Betrieb genommen.

Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 142.3 % bzw. 131.4 % und die Schuldenabnahme 3.7 Mio. Franken bzw. 2.8 Mio. Franken je nach Cashflow-Betrachtung.

Im vergangenen September hat das Kantonale Steueramt die Verfügung bzgl. Gesuch um (Teil-)Steuerbefreiung der sbo erlassen. Damit sind die sbo ab 2021 in den nicht hoheitlichen Bereichen steuerpflichtig. Bezogen auf das Geschäftsjahr wurde daher ein Steueraufwand von 0.4 Mio. Franken abgegrenzt (je rund zur Hälfte für die Stadt und den Kanton). Bundessteuern werden keine erhoben.

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