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Auf zwei Rädern durch Olten: Hier macht Velofahren gute Laune

Dieses Mal widmen wir uns den erfreulichen Seiten im Oltner Veloverkehr und präsentieren einige Stellen in der Stadt, die für den einen oder anderen Glücksmoment bei hiesigen Velofahrern sorgen.
24. Oktober 2020
Text: Adrian Portmann, Fotografie: Timo Orubolo

Letzte Woche haben wir in einem Beitrag einige mühselige und gefährliche Stellen für Velofahrerinnen kommentiert. In der Folge erreichten uns zahlreiche Meldungen von Kolt-Lesern zum Thema. Herzlichen Dank dafür! Weil wir der Meinung sind, dass man das Glas nicht nur halb leer betrachten sollte, nutzen wir die Gelegenheit, nachzuschenken und präsentieren an dieser Stelle eine Handvoll positive Beispiele, welche die Velofahrt in Olten zum Vergnügen machen.

Olten Hammer: Im Windschatten des Intercitys

Im vergangenen Beitrag war das kürzlich verlegte Gummiprofil in den stillgelegten Bahngleisen auf der Stationsstrasse Thema. Trotz dieser Verbesserung sollte weiterhin achtsam gefahren werden, worauf uns Fiona Müller auf Facebook hingewiesen hat. 

Hat man die Gleise auf der Stationstrasse erst einmal sicher passiert und hinter sich gebracht, ist der weitere Weg frei von Hindernissen. Am Bahnhof Hammer vorbei geht es zügig der Bahnlinie entlang bis zum Aldi und zur Usego-Brücke. Wer im richtigen Moment unterwegs ist, nutzt den Windschatten des vorbeifahrenden Intercitys, um noch schneller vorwärtszukommen.

Usego-Brücke: Hoch hinaus statt unten durch

Pedalend ins Naherholungsgebiet oder ins Sporttraining. Über die Usego-Brücke sind das Bannfeld- und Schöngrundquartier für Velofahrer ausgezeichnet verbunden mit dem Gheid und den Sportanlagen im Kleinholz. Die Topografie der Landschaft wartet ausserdem mit einem zusätzlichen Trainingsnutzen auf. Ideal für das Workout nach der sportlichen Betätigung oder eine Verdauungsrunde auf der Heimfahrt vom Picknick an der Dünnern.

Solothurnerstrasse: Luxus-Linksabbiegen

Für Velo- und Autofahrer gleichermassen praktisch: Die Rede ist von Mehrzweckstreifen, die als sichere Linksabbiegehilfe dienen. Im Rahmen der ERO-Umgestaltungen wurden solche Streifen auf zahlreichen Hauptachsen in Olten eingerichtet. Im Bild zu sehen: der Mehrzweckstreifen auf der Solothurnerstrasse. Von dort lässt sich sicher auf den Katzenhubelweg abbiegen. Zusätzlich wurde das einstige Stoppschild am Katzenhubelweg durch ein Kein-Vortritt-Signal ersetzt.

Eggerallee: Ohne Süfzger der grünen Aare entlang

Auf der Eggerallee, besser bekannt als Süfzgerallee, heisst es freie Fahrt bis Winznau. Während oben auf der Gösgerstrasse der Verkehrslärm röhrt, kommt unterhalb, an der Aare entlang, Reisefieber auf. Hier lässt es sich wunderbar stressfrei pedalen. Wer nicht bremst und stets dem Wasserlauf folgt, erreicht nach rund 1’300 Kilometern die Nordsee.

Velostation Ost: Veloparking erster Klasse

Ein Parkhaus für Pendlerinnen: Eine tolle Sache. Eingereiht und übereinander versorgt finden rund 700 Fahrräder Platz in den Hallen der Velostation Ost. Das Veloparkhaus wird rege genutzt. Derzeit macht sich zwar der Trend zum Homeoffice bemerkbar. Vor allem am Donnerstag und Freitag habe es etwas mehr freie Plätze als üblich, heisst es. Spätestens wenn die Arbeiten am neuen Bahnhofplatz losgehen und die dortigen Abstellmöglichkeiten beeinträchtigen, dürfte die Parkplatznachfrage im Parkhaus explodieren. Eine Spur grösser hat man übrigens in Utrecht gebaut. Seit Kurzem haben unter dem Hauptbahnhof der niederländischen Stadt 12’500 Velos ein trockenes, sicheres Plätzchen.

Alte Aarauerstrasse: La vie est belle

Ein gelungenes Beispiel für eine Strassensanierung ist die alte Aarauerstrasse auf der rechten Stadtseite. Vom Oltner Tagblatt schon als «Gasse mit französischem Flair der gemächlichen Betriebsamkeit» beschrieben, bietet sie sich für Velofahrer als ruhige Alternative zur stark befahrenen Unterführungsstrasse an. Einzige Gefahr: Unvermittelt aussteigende Autofahrer und unaufmerksame Schülergruppen. Aber dafür kann die Strasse nichts. Positiv auch die Einbahnstrasse, die für Velofahrerinnen freigegeben ist. 

FHNW-Abkürzung: Das Leben ist zu kurz für lange Wege

Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Dennoch ist man als Lenker eines muskelkraftangetriebenen Gefährts nicht unglücklich über kurze, möglichst flache Wege, die einen sicher ans Ziel führen. Eine solche willkommene Abkürzung führt an der FHNW vorbei. Zwischen den Geleisen und der Fachhochschule blasen einem zudem der Fahrtwind sowie die ein- und ausfahrenden Züge Oltens urbane Seite um die Ohren. 

Quartierstrassen: Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Eine willkommene Entschleunigung, dazu weniger Lärm und Abgase und mehr Sicherheit für Velofahrerinnen und Fussgänger. Dank der Tempo-30-Zonen in den Oltner Quartierstrassen ist die Heimfahrt von der Schule und der Spaziergang zum Nachbar schon fast ein tiefenentspannendes Erlebnis. Bei aller Entkrampfung aber auf dem Velo bitte den geltenden Rechtsvortritt nicht vergessen. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Tempo-30-Zonen auch auf Hauptverkehrsachsen grundsätzlich möglich sind. Dies sehen zum Beispiel aktuelle Pläne in den Städten Freiburg und Lausanne vor.

Gäubahnbrücke: Direkte Verbindung vom Grau ins Grün

Der Kontrast könnte nicht grösser sein. Hier das Brummen der Motoren auf der Aarburgerstrasse, dort das Zwitschern der Vögel im friedlich ruhigen Idyll im Gheid. Vom einen Ort zum anderen kommt man schnell und komfortabel über die Gäubahnbrücke und mit etwas Anstrengung verbunden die Rampe hinauf via Kleinholz. Und wenn man möchte, geht es bequem weiter bis nach Wangen. 

Sälikreisel: Kleiner Nachtrag

Aus dem Stadtzentrum führt der offizielle Velostreifen kurz vor dem Sälikreisel rechts zur Aare hinunter und unterquert die ERO-Brücke. Die Unterführung ist für Velofahrer in eine Richtung befahrbar und für Fussgänger in beide Richtungen gedacht. Danach geht für Radfahrer die Fahrt ins Säliquartier über den Zebrastreifen – warte, luege, lose, schiebe – über die Aarburgerstrasse weiter.


Wo fährt es sich in Olten am schönsten?

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