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Das Neuste aus der Ukraine, China riegelt wegen steigender Corona-Zahlen ganze Städte ab und immer mehr Somalier hungern

Das Nachrichtenbriefing informiert dich zu den Geschehnissen in der Welt – dank grosszügiger Unterstützung des Onlinemagazins Republik.
18. März 2022
Von Philipp Albrecht, Reto Aschwanden, Ronja Beck, Marie-José Kolly und Cinzia Venafro; Grafik: Roger Lehner

Dieses Nachrichtenbriefing wurde uns von der Republik zur Verfügung gestellt. Die Republik ist ein digitales Magazin für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Krieg in der Ukraine: Die neusten Entwicklungen

Das Kriegs­geschehen: Diese Woche war erneut geprägt von anhaltenden Bombardements und Gefechten in zahlreichen ukrainischen Städten. Besonders im Osten des Landes sowie in Küsten­nähe leben die verbleibenden Zivilisten unter andauerndem Beschuss. Gemäss der Uno lägen verifizierte Informationen zu 726 getöteten Zivilistinnen vor, die tatsächliche Opferzahl sei jedoch «deutlich höher», meldete das Hochkommissariat für Menschenrechte.

In der umzingelten Hafenstadt Mariupol wurde am Mittwoch ein Theater beschossen, in dem sich hunderte Schutz­suchende aufhielten. Die Opferzahl ist noch unklar, Russland und die Ukraine weisen sich gegen­seitig die Verantwortung für den Angriff zu. In den letzten Tagen konnten Tausende Zivilistinnen das belagerte Mariupol verlassen, eine Feuer­pause soll es gemäss dem Bürger­meister jedoch keine gegeben haben. In Odessa, eine strategisch wichtige Hafenstadt am Schwarzen Meer, bereiten sich die ukrainischen Soldaten derweil auf einen russischen Angriff vom Wasser her vor.

Auch im Westen des Landes kommt es vermehrt zu Beschüssen, etwa in der Stadt Lwiw, in der viele Geflüchtete aus den umkämpften Gebieten des Landes Zuflucht suchen. Mehrere russische Raketen sollen gemäss ukrainischen Angaben am Sonntag auf einem Militär­übungsplatz nahe der Stadt eingeschlagen sein. Das angegriffene Gelände ist keine 30 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Mindestens 35 Menschen sollen getötet worden sein.

Für die russischen Truppen wird die Invasion immer mehr zu einem unerwartet grossen Kraftakt. Der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte und grosse logistische Probleme hindern sie bisher am erwarteten Gross­angriff auf Kiew. Explosionen erschüttern jedoch regelmässig Wohn­gebiete in der Hauptstadt, und auch in den Vorstädten dauern die Kämpfe an.

Die humanitäre Situation: Die Lage in den bombardierten Städten ist dramatisch. Besonders in Mariupol, wo es seit Wochen an Strom und Wasser fehlt und die anhaltenden Kämpfe viele Menschen von einer Flucht aus der Stadt abhalten. Auch im russisch kontrollierten Gebiet Cherson im Süden des Landes fehle es an Nahrungs­mitteln und Medikamenten, meldet die Menschenrechts­beauftragte des ukrainischen Parlaments. Gemäss dem UN-Flüchtlings­hilfswerk UNHCR sollen inzwischen über drei Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen oder geflohen sein, die allermeisten Frauen und Kinder. Nicht nur ausharren, sondern auch fliehen ist gefährlich, denn es drohen Gewalt und Menschen­handel, wie verschiedene Organisationen warnen.

Auch die Gefahr von globalen Hunger­krisen nimmt Tag für Tag zu. Die Ukraine und Russland stemmen 30 Prozent der weltweiten Getreide­lieferungen. Wegen des Krieges ist jetzt die wichtigste Export­route über das Schwarze Meer gesperrt. Gemäss Getreide­händlern seien die Lieferungen aus den ukrainischen Häfen gänzlich zum Erliegen gekommen. Die Preise für Getreide sind bereits angestiegen, mit verheerenden Folgen besonders für Entwicklungsländer.

Die internationalen Reaktionen: Warnungen, Appelle, Sanktionen: Europa und die USA versuchen weiterhin, Putin in seinem Angriffs­krieg zu stoppen. Anfang Woche hat die EU ein viertes Sanktions­paket gegen Russland beschlossen, das unter anderem die Importe von russischen Stahl- und Eisen­produkten beschränkt. Die Schweiz hat sich derweil den EU-Sanktionen gegen Belarus angeschlossen.

Während der Druck auf Putin steigt, erhält die Ukraine weitere Militär­hilfe. Am EU-Gipfel in Versailles einigten sich die Staats- und Regierungschefs auf zusätzliche 500 Millionen Euro für militärische Ausrüstung und Waffen.

Die USA haben weitere Waffen­lieferungen im Wert von 800 Millionen US-Dollar angekündigt. Der Beschluss folgte auf eine flammende Rede von Wolodimir Selenski vor dem Kongress. «I have a need», sagte der ukrainische Präsident, aus Kiew zugeschaltet, in Anlehnung an Martin Luther King («I have a dream»). Er pochte dabei erneut auf eine Flugverbots­zone über der Ukraine – gegen die sich die Nato-Länder aus Angst vor einer Eskalation mit Russland sträuben – und bat schliesslich um die Lieferung eines Flugabwehr­systems. In der darauf­folgenden Presse­konferenz bezeichnete Joe Biden Wladimir Putin erstmals als «Kriegsverbrecher».

Die Vorwürfe Putins, wonach im Osten der Ukraine ein «Völkermord» drohe, hat der inter­nationale Gerichtshof in Den Haag diese Woche abgewiesen. Der Angriffs­krieg auf die Ukraine sei sofort so beenden, forderte die Präsidentin des Gerichtshofs. Mittel, um das Urteil durchzu­setzen, hat das Gericht jedoch keine.

Rückendeckung erhielt die ukrainische Regierung auch durch die Regierungs­chefs aus Polen, Tschechien und Slowenien. Sie reisten diese Woche nach Kiew, um Selenski ihre Unter­stützung zuzusichern. Der polnische Vize­regierungschef Jarosław Kaczyński schlug eine «Friedens­mission» der Nato in der Ukraine vor. Das lehnt das Militär­bündnis ab. Man wolle jedoch die Truppen an der Ostflanke des Bündnisses dauerhaft aufstocken, erklärte Nato-General­sekretär Jens Stoltenberg.

Reaktionen in Russland: Ein Einlenken Moskaus ist nicht in Sicht. Bidens «Kriegs­verbrecher»-Aussage bezeichnete der Kreml-Sprecher als «unverzeihlich». Putin übt sich derweil weiterhin in Propaganda. In einer Ansprache an seine Minister breitete er erneut sein Nazi-Narrativ aus und warnte, Kiew könnte Massen­vernichtungs­waffen besitzen. Ein Vorwurf, den die ukrainische Regierung wie auch ausländische Regierungen bereits mehrfach zurück­gewiesen haben. Russland soll China um Waffen­lieferungen gebeten haben, berichteten diese Woche verschiedene US-amerikanische Medien. Peking bezeichnete die Meldungen als «bösartige Desinformation». Eine solche Lieferung würde China ganz klar in diesem Krieg positionieren, ein Schritt, den Staatschef Xi Jinping bisher tunlichst vermieden hat.

Russlands Beziehung zu Europa ist derweil im freien Fall. Nachdem der Europarat Russland aufgrund der Invasion bereits suspendiert hatte – ein historischer Entscheid – hat die russische Delegation diese Woche das Austritts­verfahren eröffnet. «Russland wird sich nicht an der Umwandlung der ältesten Organisation Europas durch die Nato und die ihr gehorsam folgende EU in eine weitere Plattform für westliche Vorherrschaft und Narzissmus beteiligen», meldete das russische Aussenministerium.

In Russland wurde die Repression gegen kritische Stimmen noch einmal verschärft. So wurden Polizisten dabei fotografiert, wie sie eine Frau festnahmen, weil sie auf einem öffentlichen Platz ein weisses Schild hochhielt. In den Abend­nachrichten des Staats­fernsehens stürmte eine Mitarbeiterin vor die Kameras und forderte das Ende des Krieges (mehr zu diesen Protesten lesen Sie in diesem Beitrag von Daniel Graf).

Was als Nächstes geschehen könnte: Die grössten Hoffnungen liegen auf den andauernden Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau. Der russische Aussen­minister Sergei Lawrow sagte am Mittwoch, er hoffe auf einen Kompromiss, der namentlich eine Neutralität der Ukraine beinhalten würde. Die Ukraine dürfe demnach nicht der Nato beitreten, was Selenski zuvor bereits als «unwahrscheinlich» bezeichnet hatte. In einer Video­botschaft sagte er, die Verhandlungs­optionen hörten sich «inzwischen realistischer» an.

Kommende Woche wird bei verschiedenen Treffen von EU und Nato über die Lage in der Ukraine debattiert. Auch US-Präsident Joe Biden wird an den Gipfelt­reffen erwartet. Dass Entscheidungen getroffen werden, die das Kriegs­geschehen grund­legend beeinflussen werden, ist jedoch nicht zu erwarten.

Für Russlands Wirtschaft wird der Krieg je länger je mehr zum Desaster. Aufgrund der westlichen Sanktionen droht dem Staat in wenigen Wochen der Staats­bankrott, sollte er die Zinsen für internationale Staats­anleihen nicht bezahlen können.

Neue Corona-Welle in China verlangsamt den globalen Handel

Darum geht es: Nach stark ansteigenden Covid-Fallzahlen hat China seit Sonntag schwer­wiegende Einschränkungen verhängt. Schuld ist die grassierende Omikron-Variante, die dort im Januar erstmals aufgetreten ist. Mindestens fünf Städte mit vielen Produktions­standorten der Automobil- und Digital­branche sind im Lockdown.

Warum das wichtig ist: «Zero Covid» lautet die Devise in China – null Toleranz. In der Schweiz wurden am Dienstag mehr als 18’000 neue Corona-Infektionen gemeldet, in ganz China waren es gleichentags gerade mal 5000. Doch während die Schweiz und viele weitere Länder Europas in den vorpandemischen Alltag zurück­kehren, fährt China das Leben vielerorts wieder herunter. Mit Folgen für den Rest der Welt: Produktion und Lieferung von Waren verzögern sich, weil die Arbeiterinnen nicht mehr in die Fabriken dürfen. Zwar ist inzwischen weniger Personal an den Häfen betroffen, weil dieses nun – um Infektionen zu verhindern – vermehrt nicht mehr nach Hause gelassen wird und in der unmittel­baren Nähe des Arbeits­platzes übernachten muss. Doch weil an vielen Autobahn­ausfahrten für die Weiterfahrt PCR-Tests vorgewiesen werden müssen, bleiben die Lastwagen im Stau stecken.

Was als Nächstes geschieht: Vielen Firmen bleibt nichts anderes übrig, als zu warten, bis das Personal wieder arbeiten darf und der Verkehr wieder rollt. Insbesondere grössere Unter­nehmen mit verschiedenen Standorten versuchen, ihre Produktion in weniger betroffene Gebiete zu verlegen. So oder so erhöhen sich aber wieder Transport­preise und Lieferzeiten.

Somalia: Hungersnot spitzt sich weiter zu

Darum geht es: In Somalia leiden immer mehr Menschen an Hunger. Drei Regen­perioden sind ausgefallen, die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten ist die Folge. Das Vieh verendet und Nutz­pflanzen verdorren. Gemäss Unicef sind 1,4 Millionen Kinder akut unterernährt.

Warum das wichtig ist: Durch die anhaltende Dürre droht die grösste Hunger­katastrophe seit vielen Jahren. Die Uno schätzt, dass bereits jetzt 4,3 Millionen Menschen betroffen sind. Hundert­tausende Menschen haben ihre Dörfer verlassen und leben jetzt in Camps. Der «Spiegel» hat ein solches Lager mit 30’000 Menschen in der Nähe der Hafenstadt Kismayo besucht. Im dortigen Spital werden Tag für Tag schwer unter­ernährte Kinder eingeliefert. Hilfe kommt nur bedingt an: Das Welternährungs­programm (WFP) der Uno ist in Somalia unter­finanziert. Und laut dem lokalen WFP-Direktor verschärft der Krieg in der Ukraine die Not: Erbsen, die früher aus dem Hafen in Odessa geliefert wurden, bleiben aus. Hilfs­lieferungen für Somalia seien in die Ukraine umgeleitet worden. Und als Folge des Krieges steigen die Preise für Erbsen und Weizen.

Was als Nächstes geschieht: Im April sollte die nächste Regen­periode starten, doch gemäss Langfrist­prognosen könnte der Regen erneut ausfallen. Die Uno meldete letzte Woche, dass bis dahin erst drei Prozent der fast 1,5 Milliarden Dollar, die für die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen nötig wären, zugesichert worden seien.

Iran: Britisch-iranische Doppel­bürger aus Haft entlassen

Worum es geht: Nach jahre­langer Inhaftierung im Iran sind die britisch-iranischen Staats­bürgerinnen Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori zurück auf der Insel. Ratcliffe war im April 2016 festgenommen worden. Die Mitarbeiterin der Thomson-Reuters-Stiftung war wegen «Aufruhrs» zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der pensionierte Ingenieur Ashoori war seit 2017 in Haft, nachdem er seine Mutter im Iran besucht hatte. Er wurde wegen angeblicher Spionage für Israel zu zehn Jahren verurteilt.

Warum Sie das wissen müssen: Die Inhaftierung der beiden britischen Staats­bürger sorgte seit Jahren für Kritik an der britischen Regierung, nicht zuletzt auch wegen des frag­würdigen Verhaltens des damaligen britischen Aussen­ministers und heutigen Premiers Boris Johnson. Dieser hatte behauptet, Ratcliffe habe im Iran «ganz einfach den Menschen Journalismus» beigebracht. Ihr Arbeit­geber, die Thomson Reuters Foundation, korrigierte die Aussage sofort, Zaghari sei mit ihrer Tochter im Iran bei den Gross­eltern zu Besuch gewesen. Nazanins Ehemann Richard ging in den Hungerstreik und machte so Druck auf die britische Regierung. Er hatte mehrfach erklärt, seine Frau sei «eine Geisel im finsteren Spiel». Der Iran forderte nämlich für eine Freilassung die Begleichung einer Schuld aus Zeiten des Schahs von Persien. Gross­britannien hat nun rund 400 Millionen Pfund überwiesen. Aussen­ministerin Liz Truss betonte, das Geld werde «ausschliesslich für den Erwerb humanitärer Güter» eingesetzt.

Wie es weitergeht: Am Mittwoch wurde Morad Tahbaz aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt. Die Briten betonten nun, man werde sich für die definitive Freilassung des Naturschützers, der einen britischen Pass hat, einsetzen.

Zum Schluss: Gute Nachrichten aus der Welt der Bongos

Lustige Streifen, herzige Öhrchen und spitze Hörner – kein Wunder ist der Kenia-Bongo bei Wilderern beliebt. Die Antilopen­art, die, der Name sagt es, nur in einigen Berg­regionen Kenias zu finden ist, ist vom Aussterben bedroht. Nicht einmal 100 Tiere wurden zuletzt in freier Wildbahn gezählt. Doch nun hat die Population Zuwachs bekommen: Fünf Bongos wurden in einem Schutzgebiet ausgesetzt. «Das markiert den historisch wichtigsten Schritt für das Überleben der Kenia-Bongos», verkündete der veterinäre Leiter der Schutz­behörde im «Guardian» stolz. In den nächsten Jahren sollen sukzessiv weitere Tiere in die Wildnis entlassen werden, mit dem Ziel, dass in 30 Jahren 750 Bongos durch die kenianischen Bergland­schaften hüpfen.

Was sonst noch wichtig war

  • Die Corona-Lage: Die Omikron-Subvariante BA.2 dominiert mittlerweile die Schweizer Infektionen, die wieder stark zunehmen: Wir nähern uns der Grössen­ordnung des Peaks der Omikron-Welle von Ende Januar. Eine weitere schlechte Nachricht: Das Virus ist nun in den älteren Bevölkerungs­gruppen angekommen, die Spital­eintritte steigen. Die gute Nachricht: Obwohl (noch nicht wissen­schaftlich begutachtete) Experimente mit Hamstern BA.2 eine schwerere Krankheits­last zuschreiben als dem Original-Omikron BA.1, scheint sich das bei Menschen nicht zu bestätigen, wie Daten aus verschiedenen Ländern zeigen.
  • Corona: Dreimal so viele Menschen wie bisher angenommen, nämlich 18 Millionen, könnten weltweit als Folge der Corona-Pandemie gestorben sein. Zu diesem Resultat gelangt ein inter­nationales Forscherteam in einer neuen Studie (veröffentlicht im «Lancet»), die auf die Über­sterblichkeit in 74 Ländern fokussiert.
  • Frankreich: Nach schweren Ausschreitungen auf Korsika hat der französische Innen­minister Gérald Darmanin der Insel eine mögliche Autonomie in Aussicht gestellt. Zunächst aber müsse die Gewalt aufhören, forderte er.
  • Grossbritannien: Julian Assange darf keine Berufung gegen seine Auslieferung an die USA einlegen. Das entschied der Supreme Court in London: Als eine der letzten Möglichkeiten bleibt Assange noch der Gang an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
  • Japan: Bei einem starken Erdbeben vor der Küste Fukushimas sind am Mittwoch vier Menschen getötet worden, über 100 wurden verletzt. Beim Atomkraft­werk Fukushima Daiichi seien keine ungewöhnlichen Vorgänge verzeichnet worden. Eine zunächst ausgesprochene Tsunami­warnung haben die Behörden am Donnerstag aufgehoben.
  • Kolumbien: Bei den Parlaments­wahlen hat das Links­bündnis von Gustavo Petro, einem ehemaligen Guerilla­kämpfer, seine Sitzzahl verdreifacht. Bei der Präsidentschafts­wahl Ende Mai hat Petro als erster linker Kandidat überhaupt realistische Chancen, gewählt zu werden.
  • Saudiarabien I: Der Blogger Raid Badawi ist nach zehn Jahren Haft freigelassen worden. Badawi wurde vorgeworfen, den Islam beleidigt zu haben, weil er eine Trennung von Staat und Religion vorschlug. Allerdings darf er das Land nicht verlassen. Seine Frau und die Kinder leben in Kanada.
  • Saudiarabien II: Am Wochen­ende wurden bei der grössten Massen­hinrichtung seit Jahren 81 Todesurteile vollstreckt. Menschenrechts­organisationen sagen, viele der Verurteilten hätten unter Folter Geständnisse abgelegt.
  • Irak: Mehrere Raketen sind am Sonntag nahe der kurdischen Metropole Erbil eingeschlagen, eine Person wurde leicht verletzt. Der israelische Geheim­dienst habe in den getroffenen Gebäuden operiert, meldeten die Revolutions­garden in Teheran, die den Angriff als Vergeltungsakt für mutmassliche israelische Attacken für sich reklamierten.
  • Krypto: Das EU-Parlament hat sich gegen ein indirektes Verbot von Krypto­währungen entschieden, die auf einem Konsens­mechanismus basieren – zum Beispiel Bitcoin und Ethereum.

Die Top-Storys

Krömer im Ernst Als Virtuose seines Fachs hat der deutsche Komiker Alexander Bojcan, besser bekannt als Kurt Krömer, zahlreiche Preise abgesahnt. Doch die vielen erfolg­reichen Jahre waren geprägt von Sucht­erkrankung und Depression. In einem Porträt im «Zeit Magazin» (Paywall) erzählt Bojcan von einer dramatischen Kindheit mit einem alkohol­kranken Vater und wie er zeitweise nur noch für Auftritte aus dem Bett kam, bis irgendwann nichts mehr ging.

Unfassbar belastbar Können Sie Stress besser handeln als Menschen um Sie herum? Gelangen Sie zur vollen Blüte, wenn Sie einen Berg von Arbeit vor sich haben? Im SZ-Magazin geht es einer Autorin ähnlich. Aber ist das so gesund? Ein Text (Paywall) darüber, wie sich Selbst­ausbeutung als Resilienz ausgibt.

Neues von den Höhlen-Hippies: Sie leben in Höhlen am Strand, ohne Wasser und mit möglichst wenig materiellem Besitz. Die Arte-Doku über die Aussteiger auf La Gomera von 2018 hat inzwischen Legenden­status. Jetzt ist erneut ein Filmteam auf die kanarische Insel gereist und zeigt, wie Aussteigen auf Dauer manchmal nur mit der Hilfe von Milliarden­konzernen möglich ist.


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