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«Eine Stadt muss manchmal auch Stopp sagen»

Wie soll sich das Stadtbild entwickeln? Ein nicht unwesentliches Stück der Antwort auf diese Frage liegt in den Händen von Kurt Schneider. Der Stadtbaumeister hat eine klare Vorstellung davon, was Olten für eine progressive Entwicklung braucht. Der negativen Kritik an die Bauverwaltung begegnet er, indem er Einblick in seine Arbeit gewährt.
7. Dezember 2020
Text: Yann Schlegel, Fotografie: Timo Orubolo
Kurt Schneider blickt vom siebten Stock auf Olten herab.

Die Kleinstadt ist sein Ding. Hier behält er die Übersicht. Hier kann er die urbane Entwicklung direkt beeinflussen. Als Stadtbaumeister steht Kurt Schneider selten im Rampenlicht und doch ist er einer der gefragtesten Köpfe im Stadthaus. Gerade in diesen Zeiten, in welchen der Bau trotz Virus ungebremst boomt und auch die Stadt selbst viele Projekte vorantreibt, die das Stadtbild nachhaltig verändern werden. Auch darum spricht Schneider von einer «intensiven Zeit», wenn er auf seine drei ersten Amtsjahre zurückblickt.

Was in Zürich, Basel oder Bern bewegt, bewegt auch in Olten. «Uns beschäftigen hier die gleichen Themen – vielleicht kommen die Herausforderungen etwas später», sagt Kurt Schneider. Vom siebten Stock im Stadthaus aus lenkt der Aargauer die Oltner Bauverwaltung. «Ich kann nicht verstehen, warum das Stadthaus manchmal als Schandfleck gilt», sagt Schneider und schaut von der Stadthausterrasse dem charakterlich einzigartigen Bau aus der Nachkriegszeit hoch. Der Stadtbaumeister hat eine klare Haltung, wie sich Olten zu einem noch lebenswerteren Ort entwickeln soll. Und er scheut auch nicht davor zurück, seine Sichtweise preiszugeben.

Vor zweieinhalb Jahren kamen Sie aus Aarau nach Olten. Was würden Sie sich für die Stadt Olten wünschen?

Kurt Schneider: Mehr Selbstverständnis und Konsequenz. Wem bewusst ist, dass unsere Lebensumgebung etwas Wertvolles ist, der geht mit einer gewissen Sorgfalt vor. Dann erkennt man, dass eine Projektentwicklung nicht möglichst schnell und möglichst billig sein muss, sondern einen möglichst hohen Nutzen stiften muss. Wir haben eine grosse Vielfalt an städtischen Projekten. Ich würde mir manchmal wünschen, dass die Stadt sich etwas mehr fokussiert. Wer viel Energie in ein Projekt steckt, will dieses auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit bis zum Ende durchziehen.

Ob es den Fokus gibt, entscheidet die Politik.

Wir stecken ein wenig in diesem Dilemma: Vielfalt der Menschen heisst auch eine Vielfalt an Bedürfnissen. Das ist aber schwierig, da wir eine beschränkte Anzahl an Ressourcen haben. Darum würde ich mir mehr Konsens, Klarheit und direktere Wege wünschen.

«Wer etwas verändern will, muss das Ziel vor Augen haben und konsequent sein.»

Sie kamen in eine gemachte Stadt mit ihrer Vorgeschichte. Wie gingen Sie damit um?

Für mich ist eine Stadt nie fertig. Als Stadtbaumeister begleitest du immer nur einen zeitlichen Abschnitt. Es ist ein Job, den du nicht mit einer Perspektive von drei bis fünf Jahren machen solltest. Sonst siehst du nicht, was dabei rauskommt. Nun beginnen wir mit der Ortsplanung der Stadt und dabei steht die Frage im Raum: Wohin soll die Stadt? Um eine Antwort zu finden, müssen wir die Stadtnutzerinnen zuerst abholen. Wir müssen entscheiden, welche Qualitäten wir behalten wollen. Also Orte, die wir lassen, wie sie sind. Und wir müssen herausfinden, wo die dynamischen Orte für neue Nutzungen und neue Infrastrukturen sind. Wer etwas verändern will, muss das Ziel vor Augen haben, die Stakeholder miteinbeziehen und konsequent sein. Schwenken die Beteiligten ein, entsteht etwas Neues. Das ist der magische Moment.

Ihre eigenen Projekte steuert die Stadt. Wie kann die Stadt aber private Projekte nach ihren Vorstellungen beeinflussen?

Private Investitionen beeinflussen immer den öffentlichen Raum und damit das Lebensumfeld. Das Areal Bahnhof Nord ist ein gutes Beispiel: Die Überbauung ist nicht bloss ein privates Projekt. Grossflächig entsteht ein neuer öffentlicher Raum, den wir mitgestalten sollten. Der Blick der Investoren ist selten auf das Gemeinwohl fokussiert.
Im Kolt wurde die Frage zum Kunstmuseum neu aufgeworfen, wobei die Diskussion in meiner Wahrnehmung bereits lange geführt wurde. Dies zeigt sich auch im heutigen Kunstmuseum, das durch das Warten auf einen Konsens beinahe am Zerfallen ist. Die Stadt muss, wie private Eigentümerinnen auch, ihre Liegenschaften unterhalten, um nicht plötzlich vor der Situation zu stehen, dass der eigentliche Nutzen verloren geht. Das ist wieder eine Frage der Konsequenz. Wenn ich ein Kunstmuseum will, stelle ich auch die angemessene Infrastruktur zur Verfügung.

Unsere Debatte wollte primär die Frage aufwerfen: Welche Art von Kunstvermittlung macht in Olten Sinn?

Bei einem Museum kann die Architektur unterstützend wirken: Für mich muss ein Museum grosszügige und neutrale Räume mit guten Proportionen bieten, die eine grosse Flexibilität erlauben. Die Basis scheint mir an der Kirchgasse 10 gegeben. Als ehemaliges Schulhaus hat der Bau viele Qualitäten. Der Umbau zur Zwischennutzung für das Fotofestival (IFPO) zeigt, dass sich das Haus als Ausstellungsraum vorzüglich eignet. Im Eingangsbereich steht ein freigelegter Eichenbalken. Der Bau steht auf gutem Fundament.

Sie bringen eine Aussensicht mit. Was braucht Olten projektspezifisch aus Ihrer Sicht?

Wenn ich meinen Blick auf das nächste Jahr fokussiere, erhoffe ich mir einen guten Entscheidungsprozess für das neue Schulhaus im Kleinholz. Ich wünsche mir eine inhaltliche Diskussion. Wir haben mit den Projektpartnern ein sorgfältiges Projekt ausgearbeitet und befinden uns in einem vorbildlichen Prozess mit den Nutzerinnen. Ein weiterer Wunsch betrifft den Umgang mit den Mitarbeitern in der Stadtverwaltung. Sie hätten mehr Wertschätzung verdient. Unter den gegebenen Bedingungen erreichen wir sehr gute Resultate.

Sie kamen aus Aarau, waren dort Leiter einer Stadtentwicklungsabteilung, wie sie sich Olten nur träumen kann. Wie macht sich dieser Ressourcenunterschied auf der Oltner Bauverwaltung bemerkbar?

Heute konzentriert sich eine sehr grosse Verantwortung auf ganz wenig Köpfe. So haben wir zum Beispiel 130 Liegenschaften mit einem Wert von ungefähr 330 Millionen Franken. Für deren Unterhalt und Entwicklung setzen wir zwei Personen ein. In Aarau sind für ein vergleichbares Portfolio sieben Personen beschäftigt. Das gleiche Schema zieht sich auch bei den Baubewilligungen durch. Da verfügt die Stadt über 150 Stellenprozente – ein Bruchteil von Aarau oder Solothurn. Dabei ist bei der Baugesetzgebung die Autonomie der Gemeinden im Kanton Solothurn grösser als im Aargau. In diesem Jahr stellen wir ein Viertel mehr Baubewilligungen als üblich aus und bearbeiten über 200 Baugesuche. Darunter sind auch komplexe wie die beiden Hochhäuser am Bahnhof Nord mit Investitionsvolumen zwischen 60 und 80 Millionen Franken. Da stellen sich Fragen zum öffentlichen Raum, zur Energieerzeugung oder gar zu neuen Erschliessungen. Da besteht eigentlich ein Interesse der Bevölkerung, dass die Stadt mit einer gewissen Sorgfalt vorgeht.

Haben Sie kein Signal an den Stadtrat gesandt, dass die Bauverwaltung mehr Stellen bräuchte?

Sowohl Stadtrat wie auch Gemeindeparlament hatten die Situation erkannt und einer zusätzlichen Stelle für das Hochbauamt zugestimmt. Diese wurde dann aber durch ein Referendum erfolgreich bekämpft (durch Rolf Sommer, Anm. der Red.).

«Wir als Stadt sind auch Investorin, aber wir behalten unseren Bau bis ans Ende des Lebenszyklus.»

Wäre auch denkbar, für spezifische Projekte wie einen Bahnhofsplatz externe Fachpersonen beizuziehen?

Das machen wir bereits. Alleine die Betreuung vom Schulhaus Kleinholz absorbiert eine Stelle. Externe Anbieter sind jedoch teurer. Zudem kann nur ein Stadtangestellter die spezifischen Anliegen der Stadt hineinbringen, da sein Job davon abhängt und er mit den Konsequenzen von Fehlentscheiden leben muss. Externe Fachpersonen sind nach beendetem Auftrag wieder weg.

Kann denn eine Kleinstadt wie Olten begehrte Fachleute anlocken?

Eben haben wir für eine Vakanz in der Bauleitung eine ausgewiesene Fachperson aus Olten finden können. Aber es hat viel Aufwand gekostet. Die Baubranche boomt und zahlt gute Löhne. Entsprechend sind Fachleute gesucht.

Laufen wir im anhaltenden Bauboom Gefahr, in einen Rausch zu kommen und Bauprojekte nicht mehr richtig zu hinterfragen?

Die Situation ist höchst komplex: Der Immobilienmarkt ist übersteuert, weil viel zu viel billiges Geld vorhanden ist. Die Lage wird sich erst wieder normalisieren, wenn die Notenbankpresse wieder ein paar Gänge zurückschaltet. Vorher wird dies nicht der Fall sein, da Immobilien einen sicheren Wert darstellen. Es gibt Investitionsmodelle, bei welchen es für institutionelle Investoren keine Rolle spielt, wenn eine Immobilie mal drei Jahre leer steht. Hauptsache, sie haben das Geld versorgt und müssen keine Negativzinsen bezahlen. Aber es gibt nicht den Investor. Wir als Stadt sind auch Investorin, aber wir behalten unseren Bau bis ans Ende des Lebenszyklus. Als solche haben wir ein ganz anderes Interesse in die Sorgfalt und die entsprechenden Materialien.

«Im Bahnhof Nord muss uns bewusst sein: Dies wird die Eingangstüre in ein Areal, in welchem früher produziert wurde.»

Wie ist im schnelllebigen Umfeld das Verhältnis mit den privaten Investorinnen?

Selbstverständlich pflegen wir eine Zusammenarbeit und einen Austausch. Aber es gibt widersprüchliche Interessen. Ein Investor hat in der Regel ein Interesse daran, etwas möglichst schnell zu realisieren und den erlaubten Rahmen etwas auszudehnen. Eine Stadt muss daher auch manchmal Stopp sagen. Wir fordern gewisse Qualitäten ein.

Wie findet die Stadt heraus, ob ein Projekt die gewünschte Qualität aufweist und wann noch Entwicklungsbedarf besteht?

Grössere Objekte, die städtebaulich relevant sind, versuchen wir einem Prozess zu unterwerfen. Sei es ein Architekturwettbewerb oder ein Studienauftrag. Das war beim Schulhaus im Kleinholz und auch den Arealen Bahnhof Nord und Turuvani so. Dies mit Privaten zu erreichen, ist oft schwierig. Investoren argumentieren: «Ich habe meinen Architekten, alles andere kostet mich Geld und Aufwand.» Im Bahnhof Nord muss uns bewusst sein: Dies wird die Eingangstüre in ein Areal, in welchem früher produziert wurde. Wir müssen eine Aufenthaltsqualität für die neue Nutzung erzeugen.

Im Gespräch mit Investoren zeigte sich, dass in Olten vor allem Gestaltungspläne viel Zeit beanspruchen. Ist dies auf die Ressourcen zurückzuführen?

Nein, in diesem Fall nicht. Für einen Gestaltungsplan ändern wir die Grundordnung. Wir geben dem Investor mehr Ausnützung der Fläche, wollen aber einen Gegenwert für die Stadt. Meist geht es um die Erscheinung des Aussenraums, ein effizientes Energiekonzept oder um eine bessere Erschliessung für den Langsamverkehr. Dabei müssen wir betroffene Parteien einbeziehen. Partizipative Prozesse bedingen viel Zeit. Beim Turuvani-Areal war die Anzahl der Parkplätze ein Thema, da die Quartierbewohner eine deutliche Verkehrszunahme befürchteten. Wir fanden eine gute Lösung mit dem Investor (Bernasconi, Anm. der Red.). Er reduzierte wegen der Bahnhofsnähe die Zahl der Parkplätze deutlich. Trotzdem benötigt es ein Mobilitätskonzept. An dieser zentralen Lage eignen sich beispielsweise gut zugängliche Veloabstellplätze und ein Car-Sharing-Modell. Ein solcher Austausch bringt immer einen Mehrwert, er bedingt einen beidseitigen Willen.

Die Mitbestimmung ist für Investoren ein weiterer Bremsklotz: Der Aarauer Architekt Peter Frei forderte, die Politik müsse die Einsprachemechanismen überdenken. Der Beschwerdeweg werte Projekte qualitativ meist nicht auf. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?

Das Baurecht wahrt bewusst Eigeninteressen. Manchmal sind Investoren auch plötzlich einsprachefreudige Nachbarn. Die Situation hat sich in den letzten Jahren durch die gesellschaftliche Entwicklung mit ihrer Individualisierung verschärft. Einsprache ist immer Eigennutz. Da will ich was für mich erreichen, auch wenn manchmal vorgeschoben eine allgemeine Thematik ausgegeben wird. Das muss aber auch so sein. Schön wäre, wenn daraus am Tisch eine konstruktive Diskussion entstünde und sich schnellere Lösungen ohne Einbezug der Justiz ergäben.

Besteht Gefahr, dass die «Kleinen» im Schatten der grossen Projekte zu kurz kommen? Bei Oltner Architekten ist bisweilen ein Unmut gegenüber der Bauverwaltung zu spüren.

Den Austausch mit Architekten war ich mir in Aarau anders gewohnt. Wir trafen uns regelmässig zum fachlichen Austausch und schauten, wo die Probleme liegen und wie wir sie lösen können. In Olten spür ich ein gewisses Misstrauen. Ein Architekt ist eine Fachperson und Berater des Bauherrn. In dieser Rolle muss er auch transparent über Rahmenbedingungen informieren, die unbeliebt sein können. Es gilt noch zu oft: «Wir geben die Pläne einfach mal ein, soll das Bauinspektorat sagen, dass es nicht geht.» Manchmal habe ich das Gefühl, wir werden auch nicht ganz ernst genommen.

Architekt und Stadtratskandidat Beat Felber schrieb in einem Kolt-Kommentar, die Nähe zum Kunden fehle.

Hier sind wir beim Ressourcenproblem. Wer mit wenigen Menschen so viele Dinge bewältigt, muss Abkürzungen nehmen und effiziente Prozesse gestalten. Darunter leidet die Kundenbetreuung. Bei so vielen Baugesuchen müssen wir auch die Prozesse so weit automatisieren, dass dies gegen aussen sicher formalistisch wirkt.

«Heute hat man das Gefühl, ein Ufo ist in einer Kiesgrube gelandet und kann jederzeit davonfliegen.»

Nochmal zum Fokus, den Sie sich für die Stadtentwicklung wünschen würden. Hatte die Stadt die Kontrolle über das Stadtbild ein Stück weit verloren?

Wir können nur die zukünftige Stadt gestalten. Hier ist von zentraler Bedeutung, was man bereit ist zu investieren. Damit ist nicht nur Geld gemeint, sondern auch Zeit, Gedanken und Engagement. In Olten Südwest müssen wir mit einem Gebiet umgehen lernen, das bebaut wurde, ohne wirklich Bestandteil der Stadt zu sein. Das ist eine schwierige Situation für die Menschen vor Ort und auch für das Investment. Mit dem Zementi-Projekt hat die Stadt nun zumindest einen kleinen Farbtupfer gesetzt. Das ist viel mehr als ein Schulhausprovisorium. Es zeigt: hier ist ein Quartier von Olten. Mit der Stadtteilverbindung sind wir auf gutem Weg. 22 Hektaren lassen sich erst entwickeln, wenn sie angemessen an die Stadt angebunden sind. Wir haben eine Möglichkeit geschaffen, die Hammer-Unterführung stadtverträglich zu finanzieren. Es war ein unkonventioneller Weg, aber er ist eine grosse Chance.

Sie sprechen die Umzonung der Industrie- in die Bauzone an. Die Stadt erhält vom Investor für den geschaffenen Mehrwert rund 16 Millionen. Hinzu kommen 3 Millionen aus dem Agglomerationsprogramm. Hätte die Stadt nicht auch ohne Umzonung mehr rausholen können beim Investor?

Die Stadt hat im vorhandenen Zustand das Maximum herausgeholt. Wir haben ein Interesse, die Einwohnerinnen von Olten Südwest an die Stadt Olten einzubinden. Heute hat man das Gefühl, ein Ufo ist in einer Kiesgrube gelandet und kann jederzeit davonfliegen. Bereits jetzt haben wir in Olten Südwest 400 Wohnungen, in welchen theoretisch 800 Menschen leben würden. Sie würden der Stadt auch Energie bringen, die wir nutzen sollten. Der Mehrnutzen für Olten ist, dass der Investor den Mehrwert der Umzonung bereits heute bezahlt, wo die Stadt den Betrag auch sinnvoll einsetzen kann. Rechtlich müsste er diesen erst bezahlen, wenn er auf dem westlichen Arealteil baut. Das kann noch gut zwanzig bis dreissig Jahre dauern.

«Wir haben mit der Badi eine einmalige Oase mitten in der Stadt. Nicht viele Städte haben diese Qualität.»

Fachhochschulstudenten aus Rapperswil kamen in ihren Abschlussarbeiten zum Ergebnis, dass man dieses Areal womöglich gar nie gänzlich nutzen wird. Drohen Rückzonungen?

Olten Südwest ist eine langfristige Reserve für die Stadtentwicklung. Eine Auszonung wäre eine teure Option für die Stadt. Die Arbeiten der Hochschule Rapperswil beinhalten sehr gute Anstösse für die räumliche Entwicklung von Olten, sie bilden aber nicht den Kontext ab, der für solche Entscheide erforderlich ist.

Ist die Reserve mit weitem Zeithorizont zulässig? Nach neuem Raumplanungsgesetz dürfen Bauzonen nur den Bedarf für fünfzehn Jahre decken.

Es geht beim Areal Olten Südwest nicht um eine Einzonung, sondern eine Umzonung von der Industrie- in die Wohnzone. Die Stadt hat kein Interesse, an diesem Standort Industrie anzusiedeln. Der Kanton hat die rechtliche Zulässigkeit der Umzonung in der Vorprüfung festgestellt.

Abgesehen von Olten Südwest, fehlte in unserer Kleinstadt eine übergeordnete Stadtplanung?

Olten bietet noch immer viele Chancen. Auch das Areal Olten Südwest kann eine bessere Zukunft erhalten. Dazu braucht Olten in erster Linie eine Stadtteilverbindung beim Bahnhof Hammer. Wenn ich mir die Schützi anschaue, sehe ich ein gewaltiges Potenzial. Für die Naherholung, aber auch für zeitgemässen Wohnraum und stadtnahe Arbeitsplätze. Weil das Areal der Stadt gehört, haben wir grossen Einfluss. Aber das bedeutet zunächst mal, ein wenig Grips und Zeit zu investieren, einen klaren Willen haben und diesen konsequent umzusetzen. Wir haben mit der Badi eine einmalige Oase mitten in der Stadt. Nicht viele Städte haben diese Qualität.


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