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Ladenschluss mit lustig

Olten hat ein Problem: Hier gibt es einfach zu wenig Barbershops. Nur etwa um die fünfhundert. Aber wie steht es sonst um dem Ladenmix? Sind Oltens Einkaufspassagen das reinste Shoppingparadies? Oder eher «Boulevards of broken dreams»? Sind Oltner beim «Poschte» auf verlorenem Posten?
19. Februar 2021
Text und Video: Kilian Ziegler

Laut populärem Kolt-Input würden grosse Läden wie H&M, Zara oder Manor die Kundenfrequenz in der Stadt merklich erhöhen und Olten als Einkaufsort attraktiver machen. Alle unsere Probleme wären gelöst! Wenn wir beispielsweise einen H&M hätten, würde Deville über Olten sicher keine Witze mehr machen. Aber es ist ja nicht so, dass wir gar keine bekannten Geschäfte hätten. Man denke an den McDonald’s an bester Lage – dieser internationale Gourmet-Tempel verleiht unserer Stadt überregionalen Glanz!

Dass bekannte Läden Leute in die Stadt locken würden, scheint plausibel. «Laden» kommt schliesslich von «einladen». Aber ich frage mich, brauchen wir tatsächlich Shops, die es schon in buchstäblich jeder Einkaufspassage der Welt gibt? Ist irgendjemand überhaupt noch beeindruckt von H&M, Swarovski, Starbucks und wie sie alle heissen? Und machen die grossen Ketten dem Gewerbe nicht eh bereits das Leben schwer? Schon viele lokale Läden mussten in Betreibung gehen. (Fun Fact: Der schnellste Betreibungsbeamte der Welt heisst Michael Zumacher.) Ich meinerseits bin kein Fan grosser Ketten. Wenn ich eine Kette will, gehe ich zum Juwelier.

Übrigens habe ich mir auch schon überlegt, selbst einen Laden zu eröffnen. Und zwar hatte ich die innovative Idee einer Brockenstube, die aber nur neue Sachen verkauft. Dann jedoch bemerkte ich, dass es das schon gibt: Das ist ein ganz normaler Laden. Verdammt! Hier eine unvollständige Liste weiterer origineller Ladenideen für die Oltner Innenstadt: Ein Ramschladen, der aber auch Essen anbietet: «Ramschnitzel». Oder «Sims-alabim», der Fensterladen-Laden. Oder «Pöbel-Möbel», Mobiliar für Hooligans. Oder ein Geschäft mit Laufschuhen für Bündner: «Schnäue Ursli». Oder ein Musikgeschäft für spezielle Saiteninstrumente: «Wenn-scho, Banjo». Liste unvollständig.

Momentan ist wegen Corona manch Schaufenster finster, aber wenn der Lockdown vorbei sein wird, sollte man als Einkaufsbummlerin in die Stadt und nicht online gehen. Denn egal, ob mit H&M oder ohne, Fakt ist, Oltner Geschäfte sind mit Herzblut dabei und brauchen jegliche Oltner-stützung. Sonst heisst es bald Ladenschluss. Und zwar für immer. Und dann steht in deinem Lieblingsladen vielleicht schon bald der nächste Barbershop.


Welches Angebot im Erdgeschoss wünschst du dir in Olten?

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