Lass uns über das Kunstmuseum reden
Felix Wettstein, Nationalrat und Oltner Gemeindeparlamentarier der Grünen sowie Vorstandsmitglied von Pro Kultur Olten, möchte keine Grundsatzdiskussion über das Kunstmuseum führen und sagte in diesem Medium: « …ein Kunstmuseum besteht nicht bloss aus aktuellen Ausstellungen. Es hat eine wichtige Funktion zum Erhalt des kulturellen Erbes. Das ist viel Arbeit und benötigt Platz.» Und Wettstein beendete die Diskussion mit «Überdies hat die politische Debatte stattgefunden. Wir wollen die drei kommunalen Museen in unmittelbarer Nachbarschaft, weil sie voneinander profitieren.»
Meine Frage lautet: Hat die Diskussion in der Öffentlichkeit wirklich stattgefunden? Und wer ist «wir»? Ich persönlich habe nie über das Kunstmuseum diskutiert. Du wahrscheinlich auch nicht. Ausser du bist Parlamentarier oder Stadträtin. Neun von zehn Oltner Menschen, die ich nach ihrem persönlichen Bedürfnis nach einem Kunstmuseum in unserer Stadt und nach dessen Notwendigkeit gefragt habe, würden auf das Museum verzichten. «Wir» dürfen und müssen also fragen, ob diese Gemeinde überhaupt ein Kunstmuseum will und, falls ja, wie ein solches in Olten gestaltet werden sollte. Wie ist die Nachfrage der Bevölkerung? Wird diese Nachfrage auch ohne Kunstmuseum befriedigt? Ist ein Kunstmuseum die einzig denkbare Art, wie Kunst in Olten vermittelt werden kann? Die Diskussion soll sich aber nicht um die Qualität der Museumsleitung drehen.
Wie ist die Nachfrage der Bevölkerung? Wird diese Nachfrage auch ohne Kunstmuseum befriedigt?
Der aktuelle Standort an der Kirchgasse 8 ist offenbar nicht mehr geeignet und stark renovationsbedürftig. Die Politik hat eine halbe Million gesprochen und im Februar den noch laufenden Auftrag vergeben, unter anderem ein Raumprogramm auszuarbeiten und einen Architekturwettbewerb vorzubereiten. Was das neue Kunstmuseum sein und beinhalten soll, haben die Verantwortlichen des Kunstmuseums erarbeitet. Die Stimmberechtigten werden in absehbarer Zeit darüber beschliessen dürfen, ob sie der Renovation des Gebäudes an der Kirchgasse 10 (Ex-Naturmuseum) und dem neuen Anbau für die künftige Nutzung als Kunstmuseum zustimmen. Die Investition dafür beträgt gemäss offiziellen Schätzungen zwischen 10 bis 14 Millionen Franken. Der laufende jährliche Aufwand für das Kunstmuseum macht netto und abgerundet ungefähr 600’000 Franken aus. Erwähnenswert sind die hohen Sponsoringeinnahmen (zwischen 200’000 bis 300’000 Franken jährlich), die in dieser Zahl bereits abgezogen wurden. Sie stehen relativ bescheidenen Publikumserträgen (zwischen 30’000 bis 40’000 Franken jährlich) gegenüber. Der Betrieb zählt jährlich ungefähr 8000 Besuche. Unbekannt ist, wie viele verschiedene Besucherinnen diese pro Jahr ausmachen.
Ist dieser Vergleich fair? Ja. Denn der kunstinteressierte Mensch besucht punktuell nach Geschmack und Interesse. Ob der Hopper nun in Riehen oder in Olten ausgestellt wird, ist ihm egal.
Der folgende Vergleich soll keine Polemik sein und nicht absurd wirken: Die Oltner Politik hat im September beschlossen, das städtische Krematorium zu schliessen mit der Argumentation, es sei hochgradig sanierungsbedürftig und eine Sanierung sei nicht angezeigt, weil es in naher Umgebung zur Stadt genügend Krematorien gebe. Diese hätten die Kapazitäten, die Aufgabe situationsgerecht und umweltfreundlich erfüllen zu können. Und schliesslich komme die Subventionierung von Kremationen städtischer Einwohner nicht selten auch auswärtigen Angehörigen zugute. Diese Subventionierung sei nicht Aufgabe der Stadt. Folgen «wir» beim Kunstmuseum derselben Logik, lassen sich in Pendeldistanz (öV) zur Stadt «Kapazitäten» ausmachen, welche die Aufgabe «situationsgerecht» erfüllen: Das Kunstmuseum Basel (38 Minuten, aktuell: Rembrandt), Kunstmuseum Bern (34 Minuten, Marina Abramovic, Martin Disler), Beyeler Riehen (65 Minuten, Matisse, Giacometti, Kandinski, Klee, van Gogh, Cézanne, Hopper), Kunsthaus Aargau (15 Minuten, Julian Charrière), Kunsthaus Zürich (47 Minuten, Caspar Friedrich, William Turner). Ist dieser Vergleich fair? Ja. Denn der kunstinteressierte Mensch besucht punktuell nach Geschmack und Interesse. Ob der Hopper nun in Riehen oder in Olten ausgestellt wird, ist ihm egal.
Wettstein führt aus, dass es eben nicht nur um die aktuellen Ausstellungen gehe, sondern auch um den Erhalt des kulturellen Erbes. Was heisst das genau?
Wettstein führt aus, dass es eben nicht nur um die aktuellen Ausstellungen gehe, sondern auch um den Erhalt des kulturellen Erbes. Was heisst das genau? Geht es darum, die lokale Kunstszene zu zeigen und deren Werke punktuell anzukaufen, um sie regelmässig aus dem Depot zu holen, zu präsentieren und für die Nachwelt zu erhalten? Geht es darum, dass man das lokale Aushängeschild Martin Disteli immer mal wieder zeigt und seine Werke behütet? Das wäre dann eine komplett andere Diskussion. Sollte die Gemeinde als Grundlage zur Entscheidungsfindung neben der Offerte für einen neuen Museumsstandort dann nicht auch eine Offerte einholen für die Archivierung und Digitalisierung der gesammelten Werke? So dass zum Beispiel ein Ausstellungsmacher sie jederzeit finden, ausleihen und ausstellen kann – wo auch immer. Dafür benötigte Olten keine zusätzliche Ausstellungsfläche. Denn es bestehen bereits das Depot des Historischen Museums und des Stadtarchivs. Sind diese zu klein? Dann diskutierten «wir» darüber, ob Olten grössere Archive benötigt. Wenn «wir» die lokale Gegenwartskunst zeigen, erhalten und archivieren möchten, dann geht es um die lokale Kunstszene mit Andrea Nottaris, Christoph Schelbert, Thomas Droll, Enzo Cosentino, Marcel Peltier, Christoph Aerni, Jürg Binz, Regina Graber, Franz Anatol Wyss und sehr viele weitere Namen, welche andernorts ihre Werke ausstellen.
Worauf würden «wir» verzichten? Was könnte mit dem Geld anderes gemacht werden? Oder: Welche Chancen sind mit der Investition in das Kunstmuseum verbunden?
Um einen Entscheid zu fällen, müssten «wir» wissen, was eine Auflösung des Kunstmuseums Olten bedeuten würde bezüglich des Angebots, der Räumlichkeiten und Kosten. Worauf würden «wir» verzichten? Was könnte mit dem Geld anderes gemacht werden? Welche Projekte könnten mehr Nutzen für eine breite Bevölkerung stiften und mit den Investitionsmitteln sowie den resultierenden wiederkehrenden Kosten umgesetzt werden? Und aus einer anderen Perspektive: Wie wichtig ist uns diese Institution? Welche Chancen sind mit der Investition in das Kunstmuseum verbunden? Was bewahren «wir» ganz genau? Und auch: Wie hoch wird ein Eintritt durch die Steuerzahlerin subventioniert? Sollte auf den Eintritt verzichtet werden, um die Arbeit zugänglicher zu machen? Braucht es für die städtische Sammlung ein Museum oder kann diese auch anders gezeigt werden?
«Wir» leisten uns die Institution, die «wir» uns wünschen und für die «wir» bereit sind, im Notfall eine Steuererhöhung in Kauf zu nehmen.
Diese Diskussion sollten «wir» nicht nur über das Kunstmuseum führen, sondern über jeden Entscheid, der derart grosse Konsequenzen hat für die Allgemeinheit. Denn in der Summe bezahlen «wir» für das Angebot, das «wir» uns wünschen. «Wir» leisten uns das Kunstmuseum alle gemeinsam. «Wir» leisten uns die Institution, die «wir» uns wünschen und für die «wir» bereit sind, im Notfall eine Steuererhöhung in Kauf zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist die Tatsache, derer «wir» uns bewusst sein sollten. Persönlich bin ich der Meinung, dass eine solche Investition und die damit verbundenen Konsequenzen diese Diskussion verdienen. Auch finde ich, dass sie stattfinden sollte, bevor ein Auftrag in der Höhe einer halben Million Franken vergeben wird, um ein Projekt zu entwickeln und einen Architekturwettbewerb vorzubereiten. Von der Bevölkerung lässt sich ein Grundsatzentscheid einholen. Wenn in der Zukunft an der Urne das vorgesehene Projekt nicht angenommen würde, dann bewahren «wir» nicht nur den unerwünschten Status quo, sondern haben eine halbe Million Franken verloren und zeitliche, personelle und ideelle Ressourcen verschwendet.
Sollte aber eine solche Diskussion zeigen, dass die Bevölkerung ein Kunstmuseum in der bisherigen Form an einem neuen Standort ausdrücklich wünscht, dann geht diese Institution gestärkt in die Zukunft und «wir» reden nicht hauptsächlich über das Geld, sondern über das Wie, Wo und Wann.
Willst du ein Oltner Kunstmuseum? Falls ja, welcher Art? Welche Art von Kunstvermittlung macht in Olten Sinn? Was denkst du?
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Danke für diese mutige Kolumne. Sie rüttelt an den Denkverboten, die bisher die Diskussionen um das Kunstmuseum prägen. «’s isch immer so gsi» tönt es wie im Solothurner Lied. Nachdenken über neue Wege in der städtischen Museumspolitik ist unerwünscht. Und wer es gleichwohl tut, wird von den selbst erklärten «Wissenden» rasch als Kulturbanause abqualifiziert.
Der Stadtrat sagt: «Das Kunstmuseum ist heute bestrebt, die Kunstsammlung sorgfältig, aber auch in einem unverkennbar eigenen Stil im 21. Jahrhundert weiterzuführen.» Schöne Worte. Doch «auf schönen Worten ist nicht zu bauen», sagt ein deutsches Sprichwort. Ich bin klar der Meinung, dass das Kunstmuseum mit seinem heutigen Auftreten das städtische Leben nicht wirklich bewegt und kein weitausstrahlender Leuchtturm für Olten ist.
Wie erzielt eine kulturelle Investition von 14 Millionen Franken die grösste Wirkung für Olten? Für den Neubau des Kunstmuseums? Oder für weniger institutionelle Kultur an verschiedenen Orten? Oder für ein neues Bühnenhaus im Stadttheater? Oder für andere kulturelle Aktivitäten? Ich sehe bisher keine überzeugende Antworten.
Dabei ist es unausweichlich, dass die Stadt ihre Investitionen in den nächsten Jahren stärker fokussieren muss – auch im Bereich der Kultur. Die Millionen für das Kunstmuseum können nur einmal ausgegeben werden. Für andere kulturelle Zwecke stehen sie dann nicht mehr zur Verfügung. Alternative kulturelle Anliegen müssen zurückstehen. Stimmen diese Prioritäten so für «Kultur in Olten»?
Nein, ich will kein Kunstmuseum. Ich will ein lebendiges, kreatives, abwechslungsreiches und sehr breit ausgerichtetes Kultur-Center, ein Forum für jeder Art kultureller Aktivitäten. Und das im Zentrum der Stadt. Wo ich Schuhe kaufen gehe, mir dann ein kleines Konzert anhöre, einen Kaffee trinke und vor der Rückkehr ins Gäu noch die Fotos einer jungen Oltner Fotografin ansehe. Ungezwungen, programmfrei, halt weil ich jetzt grad Lust und Zeit habe.
Finde ich eine gute Idee mit dem Kultur Zentrum. Die Attraktivität der Stadt steigt so.
So Häuser gibt es auch an anderen Orten erfolgreich, z.B. das Stapferhaus in Lenzburg (www.stapferhaus.ch)
Die Frage ob Olten ein solches Kunstmuseum braucht ist berechtigt, und vielleicht wäre es ja eine Idee als Stadt überregional zu denken und mit dem Aargauer Kunsthaus zu kooperieren. Dafür können Oltner und Touristinnen zu besser Konditionen Eintritte kaufen. Olten fokussiert sich dann dafür auf andere kulturelle Projekte natürlich.
Vielen Dank Yves für diese, in deinen Kreisen, mutige Kolumne. Die SVP hat 2014 eine Anfrage gestellt, “die eine Prüfung der Kostenfolge und Weiterführung der Sammlung verlangt“. Darauf folgte ein Shitstorm gegen uns und der Postulant wurde gar von der FAZ, NZZ und Srf befragt. Wir stellten damals die Frage nach der finanziellen Verhältnismässigkeit. Eine Frage die für sehr viel Unmut sorgte. Weitere Argumente in deinem Artikel kommen mir auch bekannt vor. Die Frage nach dem Kostendeckungsgrad haben wir letztmals an der letzten Session gestellt. Freut mich, wenn sich daraus endlich eine offene Diskussion ergeben würde. Vieleicht wäre es Zeit, etwas Neues zu versuchen.
Freue mich auf den Artikel.
Ja, natürlich will ich ein regionales Kunstmuseum Olten mit überregionaler Ausstrahlung. Die laufende Ausstellung zeigt Sinn und Zweck dieses Hauses deutlich.
“Jeder Schnitt etwas Bestimmtes…” Holzschnitte des Lehrers und Künstlers Meinrad Peier (1903-1964) aus Lostorf im Dialog mit Holzschnitten von Alois Lichtsteiner, Scarlet Mara, Josef Felix Müller und Selina Dürrer. Die Ausstellung zeigt Peiers Werk von Blumenbildern japanischer Feinheit, über die damalige Realität in der Fabrikarbeit, sozialer Missstände, bis zu politischen Karikaturen über den
Nationalsozialismus und seine Auswirkungen.
Das Werk dieses regionalen Künstlers wird in den Kontext gestellt mit vier zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Hier zeigt sich die Aufgabe und Stärke unseres Museums. Unsere regionale Kunstgeschichte und Identität mit dem heutigen Kunstschaffen zu verbinden.
Einmal mehr eine tolle Ausstellung und es lohnt sich, unser Kunstmuseum zu besuchen. Es gibt viel zu entdecken – immer wieder!
Ja,Katja und Dorothée erfüllen mit ihrem Team einen Auftrag. Sofern ich dies überhaupt genügend beurteilen kann. Ich bin ein schlechter Besucher, das gebe ich zu. Ich war öfters in den im Text genannten Museen als in unserem eigenen Museum. Weil a) Zeit und b) Interesse. Mit dem Satz, dass wir nicht die Qualität ihrer Arbeit zur Diskussion stellen sollten, wollte ich eine Diskussion provozieren, was denn die Bewohner dieser Stadt wünschen. Ob sie – wie du auch – diese Entdeckungen machen wollen. Wünschen sie sich explizit diese intellektuelle Auseinandersetzung? Sind sie bereit, dafür hohe Investitionen zu tätigen und die laufenden Kosten zu tragen? Oder könnte die Gemeinde auf anderem Weg mehr Menschen mobilisieren und begeistern? a) Grundsätzlich und b) an diesem Standort. Persönlich glaube ich ja. Aber Glauben ist so eine Sache. Deshalb die Diskussion! Andererseits gibt es paar wenige Daten und Grundlagen. Die Besucherzahlen beispielsweise sind relativ bescheiden. Wenn Dorothée im Kolt vom September 2013 sagte: „Wir sind nicht so abhängig von Besucherzahlen“, dann zeigt uns dies ihren expliziten Auftrag, gleichzeitig aber auch eine sehr elitäre Sicht einer Institution. Das Zitat bedeutet, dass es nicht Sinn und Zweck ist, möglichst viele Menschen mit einer öffentlichen Institution zu begeistern, sondern hohe Qualität mit wenigen Ressourcen zu realisieren für Interessierte, die dies zu schätzen wissen. (Dann sollte man aber wenigstens den Eintritt erlassen, wenn die Einnahmen keine Rolle spielen).Darüber sollte man sich doch einigen: Sind wir eine genügend grosse Stadt, um institutionalisierte, relativ aufwändige Nischenkultur selber zu betreiben? Kulturelle Nischen könnten wir auf andere Art provozieren, fördern und zum Leben erwecken. Dafür fehlt uns – nebst einer klaren Absicht – auch Geld. Unter anderem auch deshalb, weil der Grossteil der kulturellen Aufwände in die städtischen Kulturinstitutionen fliessen. Darum ist es meiner Meinung nach berechtigt, diese Institutionen in Frage zu stellen. Sind sie das, was wir uns erhofft haben und erfüllen sie die Absicht, die wir uns gewünscht haben? Jetzt am Beispiel des Kunstmuseums. Ich bin zu jung, um dies zu beurteilen, denn ich durfte nie darüber entscheiden, ob und wie wir Kunst vermitteln. Diese Institution war schon immer da.
Die Frage bleibt: Wie kommt man aus diesem elitären Zirkel raus ? Einige Hundert Personen pro Jahr, wenn man Doppelzählungen rausnimmt.
Bei der Gestaltung von öffentlichen Gebäuden und Flächen, sollte das WIR viel stärker einbezogen werden. Die spannende Lage und die Möglichkeiten die am jetzigen Standort des Kunstmuseums umsetzbar wären, inspirieren natürlich. Das soll aber nicht den Wert von Kunstausstellungen in der Stadt schmälern. Da aber viele Kunst zeitlos und nicht gebunden an eine Ortschaft ist, ist es eine Chance, Kunstausstellungen in anderen Gebäuden zu zeigen, um mehr Menschen den Zugang zur Kunst zu ermöglichen. Ganz neutral gesehen, wären die Häuser des Naturmuseums und des Kunstmuseums der perfekte Ort, für Alle – das WIR!.
Ein multifunktionales Haus für Olten: Mit kurz- und langfristigen Ausstellungen, Pop Up Cafes, konsumfreie Sitzplätze und Leseecken, Velo/Trottinet-Vermietung, Infopoint, Abgabestelle für Hauslieferungen von Einkäufen, Ort der Versammlung usw usw Ich bin überzeugt, dass dies sogar mit der Kunst Hand in Hand funktionieren würde. Wie immer, müsste man hierzu einen runden Tisch einberufen und kommunizieren. Kunst ja, geht aber auch anders.
Auch ich schätze das Kunstmuseum und dessen Auftrag sehr. Wie bereits einmal erwähnt, halte ich die geographische Nähe unserer Museen für einen grossen Vorteil. So lassen sich nicht nur deren Besuche einfach verbinden, sondern auch die museumsübergreifende Zusammenarbeit lässt sich bestimmt unkomplizierter organisieren.
Grundsätzlich stellt sich für mich aber auch die Frage, welche weiteren Folgen eine Schliessung des Museums hätte. Abgesehen davon, dass ein wichtiger Ausstellungsort für regionale und überregionale Künstler verschwände, wäre die Betreuung der Sammlung wohl gar nicht so einfach. Könnte sie eingelagert werden? Wer würde sie betreuen und allfällige Leihgaben an andere Museen koordinieren? Auch eine Veräusserung wäre wohl kaum so ohne Weiteres möglich (und m.E. auch nicht sinnvoll). Gibt es sogar Schenkungen, die explizit an die Stadt gebunden sind und sich nicht weiterverkaufen lassen? Auch eine Auftrennung zusammengehörender Werkgruppen/-sammlungen wäre ein grosser Verlust.
Die Diskussion, wie und in welcher Form sich Kunst vermitteln lässt, finde ich grundsätzlich sehr spannend. Nun fände ich es aber wichtig, dass sich auch Fachpersonen dazu äussern. Und vielleicht entsteht aus diesem gemeinsamen Diskurs tatsächlich etwas Neues.
Ich bin der gleichen Meinung wie Sarah Giger und Iris Schelbert-Widmer. Auch ich schätze die Ausstellungen im Kunstmuseum Olten, wie auch die umfangreiche und (über)regionale Sammlung, welches über die Jahre vervollständigt wurde und durch ihre Qualität ein (über)regionales Bild der Kunst der jeweiligen Zeit repräsentiert.
Es muss zweifellos darüber diskutiert werden, in welcher Form Olten Kunst in Zukunft vermitteln will. Eine Aufhebung dieser Institution wäre für mich ein Armutszeugnis!
Danke, liebe Sarah, für deinen konstruktiven Beitrag. Ich trage dein Anliegen gerne in die Redaktion!
Zu diesem Thema möchte ich an dieser Stelle auf einen Meinungsartikel von Herrn Ulrich Soltermann aufmerksam machen. https://kolt.ch/aber-bitte-out-of-the-box/